Er fuhr einfach weiter
Frau nach Gala totgefahren – 1.800 € Strafe für Lenker
Am Heimweg von einer Feier in Wien war eine Seniorin in Korneuburg von einem Auto gerammt und tödlich verletzt worden – jetzt kam es zum Prozess.
57 Jahre lang waren eine ehemalige Diplomkrankenschwester (80) und ein Ex-Ministeriumsbeamter (82) unzertrennlich gewesen – bis zum tragischen Unfall am 26. September 2023 im Stadtgebiet von Korneuburg.
Am Heimweg von der 100-Jahr-Feier des Naturhistorischen Museums in Wien war die Frau von einem Auto, gelenkt von einem 74-Jährigen, tödlich verletzt worden – mehr dazu hier.
"Kann ich mir nicht vorstellen"
Beim Prozess am Gericht Korneuburg kamen Details des Dramas ans Tageslicht: Nach dem Crash hatte der Unfalllenker zunächst nicht angehalten, sondern war weitergefahren. Die nicht unerheblichen Schäden am Auto habe er erst bemerkt, als die Polizei ihn aufsuchte. "Dass man einen derartigen Zusammenstoß nicht wahrnimmt, kann ich mir nicht vorstellen", meinte ein Zeuge vor Gericht.
Bilderserie: Frau starb bei Verkehrsunfall
1.800 Euro Geldbuße
Die Richterin verurteilte den Unfalllenker schließlich zu 1.800 Euro Geldbuße plus Prozesskosten wegen des Vergehens der fahrlässigen Tötung (nicht rechtskräftig). Als mildernde Umstände wurden das Geständnis und die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten ins Treffen geführt.
Mit der Rettung nach Horn
Nicht zur Sprache gelangte im Rahmen des Prozesses übrigens, warum das Unfallopfer nicht in einem der umliegenden Spitäler aufgenommen worden war. Dadurch hatte sich laut Angehörigen die ambulante Versorgung in einem professionellen Schockraum erheblich verzögert. Nach der Transferierung durch den Rettungsdienst ins 80 Kilometer entfernte Horner Spital erlag die 80-Jährige ihren Verletzungen.