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Frau sah Freund 18 Stunden eiskalt beim Sterben zu

Wegen Mordes stand am Donnerstag eine 33-Jährige vor Gericht.18 Stunden lang hatte sie ihrem Freund nach einem Streit beim Sterben zugesehen.

Markus Hofer
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"War mir wurscht": Die Angeklagte beim Prozess
"War mir wurscht": Die Angeklagte beim Prozess
picturedesk.com

Der Staatsanwalt schilderte am Donnerstag in Leoben (Steiermark) den Ablauf des Tattages so: "Gleich nach dem Aufstehen haben sie zusammen Bier getrunken. Dann hatten sie einen Termin beim AMS, und dort gab es bereits einen verbalen Streit." Ungerührt schilderte die Angeklagte dann, was in der folgenden, verhängnisvollen Nacht im März passierte: Nach reichlich Schnaps geriet sie mit ihrem Freund erneut in Streit. Dabei stach sie dem Mann mit einem Buttermesser in den Hals: "Es war mir wurscht", sagte die Frau zu Vorwürfen des Staatsanwaltes, sie habe dem Verletzten (37) nicht geholfen, als er daraufhin stöhnend ins Bett fiel. 

Blutüberströmtes Opfer

Völlig blutüberströmt kroch der Steirer später in der Nacht auf die Toilette, doch auch das ließ die 33-Jährige kalt: "Er war öfter blutverschmiert, wenn wir stritten!" Meist habe er sich dabei im Suff selbst verletzt und daher eben geblutet. Selbst am nächsten Morgen hatte die 33-Jährige der Zustand ihres Lebensgefährten nicht interessiert: Sie war einkaufen gegangen und machte sich dann zu Hause in der blutverschmierten Wohnung etwas zu essen.

Er war schon ganz kalt

Schließlich habe sie ihn doch gerufen, meinte die 33-Jährige vor Gericht: "Ich sagte, er soll nicht so blöd tun und zu mir ins Wohnzimmer kommen." Sie habe gedacht, er wollte nur wieder Aufmerksamkeit. Als er nicht antwortete, ging sie zu ihm und griff an seine Schulter: "Die war ganz kalt", so die Angeklagte zum Richter.

Schließlich wurde die schwer alkoholabhängige Frau schuldig des Mordes durch Unterlassung gesprochen. Das Urteil: 12 Jahre Haft. sie erbat sich Bedenkzeit, daher nicht rechtskräftig.