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Zweite Heirat verheimlicht: Frau stach auf Ex-Mann ein

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com, mph

Weil er ihr verheimlichte, dass er wieder geheiratet hatte, lauerte eine 47-Jährige ihrem Ex-Gatten auf, ging mit einem Küchenmesser auf ihn los. Jetzt musste sich die Frau wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten.

Wegen versuchten Mordes musste am Freitag eine Frau (47) aus dem Bezirk Hollabrunn auf der Anklagebank am Landesgericht Korneuburg Platz nehmen. Der Vorwurf: Sie soll versucht haben, ihren Ex-Mann mit einem 15 Zentimeter langen Küchenmesser zu ermorden.

Wie berichtet, hatte die Frau dem 31-Jährigen am Bahnhof Zellerndorf aufgelauert, nahm ein Messer aus der Handtasche und stach auf den Ex ein. Er konnte den Angriff mit der Hand abwehren und kam mit einer Schnittverletzung davon.

Frau war von Ex-Gatten enttäuscht

Der blutigen Auseinandersetzung dürften laut Anklage einige Enttäuschungen vorausgegangen sein: Die 47-Jährige und ihr Ex (31) hatten sich im Jemen kennengelernt, kurz nach der Geburt des ersten Sohnes wurde geheiratet. Doch die Familienidylle währte nicht lange, erst im Jahr der Geburt des zweiten Kindes zog der 31-Jährige ins Weinviertel zu seiner Frau, kümmerte sich recht wenig um die Bedürfnisse der 47-Jährigen, zwei Jahre darauf folgte bereits die Scheidung.

Lange soll die Niederösterreicherin gehofft haben, man könne sich vielleicht doch noch zusammenraufen, wurde aber bitter enttäuscht. Die arbeitslose 47-Jährige begann zu trinken, ließ sich vorübergehend sogar selbst einweisen, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

Rückfall

Als sie schließlich erfuhr, dass der 31-Jährige ein zweites Mal geheiratet hatte, aber weder ihr, noch den gemeinsamen Kindern etwas davon erzählte, wurde sie rückfällig.

Am 12. August 2018 fasste sie laut Anklage schließlich den Entschluss, ihren Ex-Mann umzubringen, ging zum Heurigen, trank einige Gläser Weißen Spritzer, fuhr wieder in ihre Wohnung zurück, holte ein Küchenmesser und fuhr zum Bahnhof Zellerndorf, wo ihre Mutter die Kinder vom Ex übernehmen sollte.

Als sie die Mutter mit ihren Enkerln wegfahren sah, soll sie versucht haben, sich an ihn heranzuschleichen, wurde aber entdeckt, ein Streit folgte, als die 47-Jährige das Messer nahm und versuchte, in den Brustbereich des Jemeniten zu stechen. Der Mann konnte den Hieb abwehren, rannte davon, die gehörnte Ex-Frau lief ihm mit dem Küchenmesser noch nach, bis er schließlich Schutz im Haus einer Zeugin fand.

Die 47-Jährige stieg indes in ihr Auto, fuhr schnurstracks auf die Polizeistation und legte ein Geständnis ab.

Prozess & Urteil

Beim Prozess am Freitag am Landesgericht Korneuburg bestritt der Verteidiger einen Tötungsvorsatz seiner Mandantin, sie sei im polizeilichen Verhör in einer "extrem belastenden Situation" gewesen und plädierte auf versuchte schwere Körperverletzung.

Das Urteil des Schwurgerichts: 24 Monate teilbedingte Haft, davon acht Monate unbedingt wegen versuchter schwerer Körperverletzung – rechtskräftig. (nit)

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