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Frau verliert beide Füße wegen Menstruationstasse

Heute Redaktion
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Sandrine Graneau wurde die Nutzung einer Menstruationstasse zum Verhängnis. Die Dreifach-Mutter erlitt einen toxischen Schock – ihr mussten beide Füße und Teile ihrer Finger amputiert werden.

Menstruationstassen sollen Frauen eigentlich eine nachhaltige Monatshygiene abseits von Tampons und Binden ermöglichen. Doch bei falscher Nutzung können die flexiblen Silikonbehälter schlimme Nebenwirkungen haben, wie der Fall von Sandrine Graneau (36) zeigt.

Die Französin hatte die Tasse für mehrere Stunden am Tag getragen, bis es ihr im vergangenen April immer schlechter ging. Sie musste mit starken Magenschmerzen und sinkendem Blutdruck in ein Krankenhaus eingeliefert, wie Graneau gegenüber der Zeitung "Le Parisien" schildert. Die dreifache Mutter hatte ein toxisches Schocksyndrom (TSS) erlitten.

Dabei handelt es sich um eine Infektion mit Streptokokken bzw. Staphylokokken, die früher vor allem im Zusammenhang mit Tampons auftrat. Die Bakterien konnten über die Menstruationstasse in den Blutkreislauf der gelernten Krankenpflegerin gelangen.

Appell an alle Frauen

Durch den schockbedingten starken Blutdruckabfall drohen innerhalb weniger Tage Funktionsstörungen der inneren Organe (Leber, Nieren, Herz, Lunge) bis hin zum Multiorganversagen. Weil die Infektion Graneaus Arme und Beine zerstörte, sahen die Ärzte keinen anderen Ausweg mehr, als diese zu amputieren. Beide Füße und mehrere Finger wurden der 36-Jährigen abgenommen. Drei Wochen musste sie danach auf der Intensivstation verbringen.

Das war vor knapp neun Monaten, mittlerweile geht es der Französin den Umständen entsprechend wieder gut. Sie lernt nun mit Prothesen zu gehen und möchte mit ihrer Leidensgeschichte andere Frauen vor einem ähnlichen Schicksal bewahren.

Packungsbeilage genau beachten

Sie appelliert, genau auf die Anweisungen der Packungsbeilage zu achten. "Benutzt die Tassen, aber achtet darauf, was die Hersteller in ihrer Anleitung empfehlen: Ob ihr sie 4, 6, 8 oder 12 Stunden tragen dürft." Graneau möchte auch die Hersteller von Monatshygieneartikeln dazu bewegen, solch genaue Angaben auch auf die Verpackung zu drucken.

Den, so Graneau in dem Interview, es sei aus den Angaben auf ihrer Packung nicht hervorgegangen, wie lange man das Produkt unbedenklich tragen könne.

Die deutsche Frauenärztin Dr. Mandy Mangler am Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin rät gegenüber dem TV-Sender ProSieben: "Man sollte die Tassen ganz regelmäßig wechseln, spätestens alle vier Stunden. Das Saubermachen sollte so steril wie möglich durchgeführt werden."