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Frau wird in Metaverse sexuell belästigt und begrapscht

In Horizon Worlds von Meta/Facebook können Nutzer über ein VR-Headset interagieren. Eine Frau und ihr Avatar wurden dabei sexuell belästigt.

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In Horizon Worlds können Nutzer und Nutzerinnen mit einer VR-Brille miteinander interagieren.
In Horizon Worlds können Nutzer und Nutzerinnen mit einer VR-Brille miteinander interagieren.
Meta

Die Vision eines Metaverse mit der virtuellen Realität als zukunftsträchtiges Instrument – davon spricht auch Meta/Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Dafür erschuf er bereits einen Online-Baukasten für Besitzer und Besitzerinnen einer VR-Brille: Horizon Worlds. Die ersten Nutzer-Erfahrungen im dortigen Metaverse sind jedoch alles andere als positiv.

Horizon Worlds ist derzeit nur in den Staaten und Kanada spielbar. Ein Frau (43) und Mutter aus Großbritannien konnte in Europa die virtuelle Welt aber bereits besuchen und austesten. In einem Blog-Post schrieb sie jedoch von einem "Albtraum". Nur wenige Sekunden nach dem Aufsetzen der Brille wurde sie von anderen Nutzern sexuell belästigt. Drei bis vier männliche Nutzer hätten ihren Avatar "in der Gruppe quasi vergewaltigt".

Daraufhin hörte sie Kommentare wie "gib zu, dass es dir gefällt" und "geh dir einen runterholen". Um die im Spiel enthaltenen Sicherheitsmaßnahmen zu aktivieren, hatte sie vor Schreck gar keine Zeit und legte das Headset einfach wieder ab. Nun will sich die Bloggerin für eine kinderfreundlichere virtuelle Umgebung einsetzen.

Keine Neuheit

Dass solche Fälle vorkommen, ist kein Novum. Es gab bereits Anfang Dezember Berichte über sexuelle Belästigung in solchen virtuellen Welten. Durch Anonymität und das Fehlen physischer Grenzen können Nutzer und Nutzerinnen auch nur bedingt etwas dagegen tun. Trotzdem gibt es Möglichkeiten: In solchen Spielen können andere Nutzer und Nutzerinnen stummgeschaltet oder blockiert werden. Diese Funktionen sind jedoch meistens im Menü etwas versteckt.

Sieht so die Zukunft der Meetings aus?
Sieht so die Zukunft der Meetings aus?
Meta

Metas Vize-Präsident Vivek Sharma hat zu diesem Fall ein Statement veröffentlicht. Der Fall sei "unglücklich verlaufen", jedoch werden die User und Userinnen in der Testphase informiert, wie die Sicherheitsfeatures eingesetzt werden können, um jemanden zu blockieren. Davon solle man in solchen Fällen auch Gebrauch machen.

Horizon Worlds ist eine Plattform von Meta/Facebook, in der die Zukunft des Internets spielen soll. Meetings, Treffen, Austausch oder Spielen sollen in realitätsnahen virtuellen Welten möglich sein. Das Nutzer-Feedback ist jedoch bisher eher weniger positiv, auch abgesehen von oben genannten Vorfällen. Bevor das Facebook-Metaverse einen großen Platz in der Gesellschaft einnimmt, braucht es technisch noch weitere Fortschritte.

    Facebook will eine Online-Welt für Userinnen und User bauen.
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    Reuters
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