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Frauen erkranken wegen Brustimplantaten an Krebs

Bisher sind weltweit 660 Fälle von Krebserkrankungen bekannt, die in direktem Zusammenhang mit einer Brust-OP stehen.

Heute Redaktion
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Eine Arbeitsgruppe soll untersuchen, wie stark der Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Brustimplantaten tatsächlich ist.
Eine Arbeitsgruppe soll untersuchen, wie stark der Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Brustimplantaten tatsächlich ist.
Bild: iStock

Vor wenigen Tagen hat die EU eine internationale Arbeitsgruppe eingesetzt, die den Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und Krebserkrankungen untersuchen soll.

Denn: Wie die "NZZ am Sonntag" berichtet, nehmen weltweit die Fälle zu, in denen ein Zusammenhang zwischen einer Brust-OP und dem Auftreten eines Tumors vermutet wird.

Erstmals hatte die US-Arzneibehörde FDA im Jahr 2011 Alarm geschlagen, weil sie ein Muster feststellte. Seither suchen Behörden weltweit fieberhaft nach ähnlich gelagerten Fällen.

Bis heute ist bei 660 Frauen weltweit Krebs infolge von Brustimplantaten nachgewiesen. Mindestens neun Patientinnen sind gestorben.

Lymphknoten befallen



Wie die Zeitung berichtet, hatten die betroffenen Frauen oftmals jahrelang keine Beschwerden – bevor plötzlich die Brüste anschwollen und die Ärzte feststellten, dass sich um die Silikonkissen Flüssigkeit angesammelt hatte oder sich das Narbengewebe entzündet hatte.

Die Betroffenen leiden an einem bösartigen Tumor, der die Lymphknoten befällt, manchmal auch Knochen, Weichteile, Lunge oder Leber.

Verbot für gewisse Silikonkissen?



Gemessen an 1,5 Millionen Frauen, die sich weltweit jedes Jahr die Brüste vergrößern lassen, sind 660 Fälle nicht viele. Die FDA spricht von einem "sehr geringen, aber erhöhten [Krebs]risiko". Allerdings ist unklar, wie viele Fälle bisher unentdeckt blieben. Die EU-Arbeitsgruppe soll nun Licht ins Dunkel bringen.

Je nach Ergebnis könnten die Behörden den Gebrauch gewisser Silikonkissen einschränken. Frankreich hat Ende 2018 ein häufig eingesetztes Kissen eines führenden Herstellers europaweit vom Markt genommen, weil ein wesentlicher Teil der Krebspatientinnen Kissen der entsprechenden Marke trug. Der Hersteller will den Entscheid jedoch anfechten. (jbu)