Politik

Frauen verdienen 21,7 % weniger als Männer

"Gravierende Baustellen" orten die Grünen in der Frauenpolitik: Etwa Einkommensunterschiede oder Unterbewertung von Frauenarbeit.

Heute Redaktion
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Der "Gender Pay Gap" - der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern - beträgt aktuell noch 21,7 Prozent.
Der "Gender Pay Gap" - der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern - beträgt aktuell noch 21,7 Prozent.
Bild: Fotolia

Anlässlich von 20 Jahren Frauenvolksbegehren zog die Frauensprecherin der Grünen, Berivan Aslan, am Montag in der Frauenpolitik eine ernüchternde Bilanz und verwies auf "gravierende Baustellen". Nach wie vor sei die Politik damit beschäftigt, die immer noch eklatanten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern zu bekämpfen, doch all die Maßnahmen würden nicht zum Erfolg führen, so die Grünen. Derzeit beträgt der sogenannte Gender Pay Gap in Österreich 21,7 Prozent.

Völlig ignoriert sei aus Sicht der Grünen die "systematische Unterbewertung von Frauenarbeit", die zur Einkommensdiskriminierung groß beitrage. Überall dort, wo Frauen mehrheitlich in Branchen arbeiten, sinke der Status und der Einkommensschnitt. Betroffen seien etwa die Branchen Pflege, Pädagogik, Pharmazie oder der Reinigungsbereich. Frauen seien selbst nicht Schuld daran, dass ihre Jobs schlecht bezahlt sind. "Das System ist schuld", so Aslan.

Die Abgeordnete fordert daher einen Gipfel der Sozialpartner, um die Arbeitsbewertung in den Kollektivverträgen zu reformieren. In den KV-Verhandlungsrunden sollten zudem gleichermaßen Frauen und Männer sitzen. Weiters soll das Zulagen-System in den KVs reformiert werden und bei den Dienstzeiten Familien-, Pflege- und Hospiz-Karenz-Zeiten vollständig anerkannt werden.

(uha)