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Frauen zeigen geschwollene Lippen nach Corona-Impfung

Auf Tiktok kursieren Videos von Frauen mit aufgespritzten Lippen, denen nach einer Corona-Impfung das Gesicht angeschwollen ist. 

20 Minuten
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Auf TikTok mehren sich Videos, bei denen Frauen mit aufgespritzten Lippen über geschwollene Gesichter nach einer Corona-Impfung klagen.
Auf TikTok mehren sich Videos, bei denen Frauen mit aufgespritzten Lippen über geschwollene Gesichter nach einer Corona-Impfung klagen.
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Spätestens seit Hollywood-Stars wie Kylie Jenner, Megan Fox oder die Schweizer Rapperin Loredana offen dazu stehen, dass sie sich die Lippen mit einer feinen Nadel mit Hyaluronsäure unterspritzen lassen haben, gehört diese ästhetische Veränderung zu den beliebtesten minimalinvasiven Eingriffen. Doch auch Jawline-Korrekturen, bei denen die Kinn-Kiefer-Partie definiert wird, oder der Wangenaufbau mit Hyaluron werden bei jungen Frauen immer beliebter. Direkt nach dem Eingriff sind leichte Schwellungen häufig.

Auf Tiktok zeigen mehrere Frauen jetzt aber mehr als nur «leichte» Schwellungen. Ihre Gesichter und Lippen sind massiv angeschwollen. Schuld daran soll die Covid-Impfung sein, schreiben die Userinnen. Vor allem die Impfstoffe Moderna und Pfizer stehen hier in der Kritik. Sie sollen Schwellungen bei Dermalfillern (siehe Box) als Nebenwirkungen aufweisen.

Was sind Dermalfiller?
Ein Dermalfiller ist ein injizierbarer Füllstoff, der in verschiedenen Tiefen in die Haut injiziert wird, um Gesichtsfalten zu glätten, das Gesichtsvolumen und die Gesichtsmerkmale zu verbessern. Die Wirkung von Dermalfillern hält bis zu einem Jahr. Die meisten Filler bestehen aus Hyaluronsäure, Kollagen oder verwandten Stoffen, die natürlich im Bindegewebe der Haut vorkommen.

US-amerikanische Studie zeigt, dass Schwellungen auftreten können

Für eine amerikanische Studie wurden kürzlich über 15.000 mit Moderna geimpfte Frauen, die Dermalfiller verwendet haben, befragt. Drei der Teilnehmerinnen wiesen im Nachhinein Schwellungen im Gesicht auf. Zwei davon bereits einige Stunden nach der Impfung, eine andere erst zwei Wochen später. Die Symptome hätten sich nach maximal drei Tagen komplett zurückgebildet.

Wie Swissmedic auf Anfrage von 20 Minuten sagt, sei bisher noch keine Meldung in Zusammenhang mit Corona-Impfstoffen und Dermalfillern eingegangen. Der EU-Ausschuss für Arzneimittelsicherheit hat sich aber mit dem Thema befasst. In einem sogenannten "Sicherheitsupdate" steht: "Schwellungen im Gesicht bei Menschen mit Dermalfillern werden als mögliche Nebenwirkung aufgezeigt."

Die Zahl der Betroffenen sei nicht allzu groß

Rosalia Luketina, Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie aus Lenzburg (CH), zeigt sich über die massiven Schwellungen nach einer Corona-Impfung wenig überrascht: "Der Inhaltsstoff der Impfung kann bei Personen, die mit Fillern behandelt wurden, eine verzögerte Entzündungsreaktion auslösen. Es bilden sich dabei Antikörper als Reaktion auf das Fremdmaterial, also den Filler."

Die Ärztin betont mit Verweis auf die amerikanische Studie, dass die massiven Schwellungen selten sind – auch wenn durch die vielen Tiktok-Videos ein anderer Eindruck entstehen könne. "Wir nehmen pro Tag mindestens 15 Unterspritzungen vor und bei uns hat sich noch niemand mit derartigen Nebenwirkungen gemeldet", sagt sie.

"Filler sollten einen nicht am Impfen hindern"

Doch wie gefährlich ist eine Impfung, wenn ich mir kürzlich die Lippen oder die Wangen aufspritzen lassen habe? Auf den Websites verschiedener Schweizer Schönheitskliniken, die Dermalfiller anbieten, wird bereits vor einer möglichen allergischen Reaktion gewarnt. "M1 Med Beauty" etwa schreibt: "Behandlungen mit Hyaluron sind frühestens ab sechs Wochen nach Erhalt einer Covid-Impfung oder spätestens bis zwei Wochen vor einer Covid-Impfung möglich." Diese Abstände müssten auch eingehalten werden, wenn man zwischen den zwei Impfungen mit Hyaluron unterspritzt werden möchte.

Wichtig sei es, die Patientinnen und Patienten aufzuklären und auf mögliche "immunologische Triggersubstanzen", wie sie die Impfstoffe enthalten können, hinzuweisen. Von der Impfung abraten würde Luketina aber auf keinen Fall: "Dass man Filler hat, sollte einen nicht daran hindern, sich impfen zu lassen – dasselbe gilt andersherum, man kann sich trotz Impfung unterspritzen lassen." Die zweiwöchige Wartezeit zwischen Unterspritzung und Impfung erachtet die Fachärztin als angemessen, ganz gleich, welche Substanz dabei zuerst zum Einsatz käme: "Es ist lediglich eine Empfehlung, die nicht auf kontrollierten Daten basiert. Trotzdem denke ich, dass es sich dabei um einen vernünftigen zeitlichen Abstand handelt."

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