Politik

Frauenhäuser sind für FPÖ "Ehezerstörer"

Heute Redaktion
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Bild: Maurizio Gambarini (dpa/Symbolbild)

Wieder einmal sorgt eine Wortmeldung aus der FPÖ für Kopfschütteln und Empörung. Dieses Mal meldete sich Amstettens Stadträtin Brigitte Kashofer zu Wort und verteufelt Frauenhäuser, weil sie Schuld an der Zerstörung von Ehen und Partnerschaften seien.

Konkret geht es um die Förderung für das Frauenhaus in Amstetten, berichtet Der Standard. Ein "Unfug der abgestellt gehört", erklärt die FPÖ-Stadträtin Brigitte Kashofer im Parteiblatt. Männer würden durch solche Einrichtungen benachteiligt, die Frauenhäuser selbst instrumentalisiert und sowieso jeder angenommen, der dort vor der Türe steht. Es müsse verhindert werden, dass "hinter dem Rücken des Vaters die Familie ins Frauenhaus gebracht wird".

Vom empörten Aufschrei der Öffentlichkeit und dem Frauenhaus lässt sich die FPÖ Amstetten aber nicht bremsen - im Gegenteil. Auf der Partei-Homepage legt die Lehrerin in Pension und Mutter von fünf Kindern nach. "Mitt­ler­weile sind Frau­en­häu­ser an der nach­hal­ti­gen Zer­stö­rung von Ehen und Part­ner­schaf­ten maß­geb­lich betei­ligt", schießt Kashofer scharf.

"Gier und Hab­sucht einer Frau"

Für mehr als Verwunderung sorgt auch die Aussage: "Es gibt so viele gewalttätige Frauen wie Männer. Ich glaube, dass sich die wirklichen weiblichen Opfer von Gewalttätigkeit, die selber nicht gewalttätig waren, im einstelligen Prozentbereich bewegt." Frauenförderungen oder eine Frauenquote, Papamonat - alles Schwachsinn für Kashofer. Gegen Gewalt sei man sowieso, jedoch dürfe man Frauen nicht in Schutz nehmen: "Viele Ver­bre­chen wer­den von Män­nern began­gen, um die Gier und Hab­sucht einer Frau zu befrie­di­gen."

Schon in der Vergangenheit schoß Kashofer sich selbst weit ins Abseits. In Erinnerung blieb etwa ein Internet-Text, in dem es hieß, Gender Mainstreaming zerstöre Familien und sei nichts anderes, als "die Fortsetzung des Zweiten Weltkrieges mit effektiveren Waffen". Zumindest in der Frauenhaus-Causa hoffen nun die Kritisierten, dass sich keine Frau von der Kritik der FPÖ abhalten lässt, dort Schutz vor Gewalt zu suchen.