Politik

Frauenpreis an "Ausländer mit Vergnügen"

Der Österreichische Frauenring zeichnete Dienstagabend Rechtsphilosophin Holzleithner, Filmemacherin Kratz und Rapperin Özmen aus.

Heute Redaktion
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Esra Özmen ist berühmt – zumindest in Wien-Brigittenau. Denn hier dreht die junge Frau mit den schwarzen Locken etwa in der Millenniumcity ihre Runden. Türkischstämmige Jugendliche können ihre Lieder auswendig singen, etwa "Ausländer mit Vergnügen" oder "Endstation Gleichberechtigung."

Özmen ist Rapperin mit türkischen Wurzeln, als "EsRAP" tritt die 25-Jährige mit ihrem jüngeren Bruder Enes auf. Dienstagabend erhielt die 25-Jährige als eine von drei Frauen den Frauenringpreis. „Rap ist Widerstand", sagte sie bei ihrer Dankesrede.

Die weiteren Auszeichnungen gingen an Elisabeth Holzleithner, Professorin für Legal Gender Studies, und an die Filmemacherin und Autorin Käthe Kratz. Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner eröffnete die Preisverleihung und würdigte das Schaffen ihrer Vorgängerin Sabine Oberhauser. "Ich bin angewiesen auf die Unterstützung der vielen Frauenorganisationen - meine Tür steht offen", kündigte die neue Frauenministerin im Rahmen ihrer Eröffnungsrede an.

"Ein Blick auf die Forderungen des Frauenvolksbegehrens vor 20 Jahren zeigt, wie aktuell es heute noch wäre. Die Bedingungen für emanzipatorische Politik sind schwieriger geworden – aus allen Ecken bläst der Wind entgegen", beschrieb Sonja Ablinger, Vorsitzende des Frauenrings, die Widerstände gegen feministisches Engagement.

Hit von EsRAP "Ausländer mit Vergnügen"

(Quelle: Youtube)

In den Würdigungsreden für die Preisträgerinnen wurden die vielfältigen Facetten des frauenpolitischen Engagements der Ausgezeichneten dargestellt. "Elisabeth Holzleithner ist eine produktive, eine hochgeschätzte und vielfach nachgefragte Wissenschaftlerin, die ihren Weg trotz allen Gegenwinds konsequent verfolgt", sagte Laudator Professor Nikolaus Benke.

"Käthe Kratz ist eine der Pionierinnen der neuen Frauenbewegung in Österreich. Sie zeigt stets große Leidenschaft und Interesse für Menschen und ihre Geschichten", erklärte Laudatorin Andrea Hladky die Autorin und Regisseurin, die nicht zuletzt mit ihrem Fünfteiler "Lebenslinien" als Filmemacherin Frauengeschichte geschrieben hat. (uha)