Politik

Frauenvolksbegehren 2.0 kommt Anfang 2018

Viele der Forderungen des ersten Frauenvolksbegehren von 1997 sind immer noch nicht erfüllt. Darum soll es eine Neuauflage geben.

Heute Redaktion
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Auch 20 Jahre nach dem ersten Frauenvolksbegehren gibt es immer noch viel Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Österreich. Das "Frauenvolksbegehren 2.0" stellt 15 Forderungen an die Politik. Diese wurden am Freitag präsentiert.

Man müsse feststellen, "dass sich wenig geändert hat", sagte Frauenring-Vorsitzende Sonja Ablinger bei der Präsentation. Frauen verdienten weiterhin deutlich weniger als Männer, es gebe wachsende Armut bei Alleinerzieherinnen und immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse bei Frauen.

Die Regierung habe beim Regierungsprogramm außerdem so gut wie kein Interesse an emanzipatorischer Frauenpolitik gezeigt. Die Forderungen der Frauen seien deshalb aktueller denn je, erklärte Ablinger.

"Sexistischer Backlash"

Teresa Havlicek, eine der Sprecherinnen des neuen Frauenvolksbegehrens, sprach vom "Startschuss für eine breite BürgerInnen-Bewegung". 2016 sei für sie das Jahr des "sexistischen Backlash": Frauenrechte seien infrage gestellt, Frauen in sozialen Netzwerken mit Vergewaltigung bedroht und in den USA sei Donald Trump trotz sexistischer Äußerungen zum Präsidenten gewählt worden.

Den gesamten Katalog mit den 15 Forderungen – darunter flächendeckende Kinderbetreuung, kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln, Lohngerechtigkeit sowie eine 30-Stunden-Woche – gibt es auf der offiziellen Website des Frauenvolksbegehrens zum Nachlesen.

Ziel der Aktion sind 100.000 Unterschriften. Beim ersten Volksbegehren 1997 erhielten die Organisatorinnen 650.000 Stimmen. (hos)