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Freiwilliges soziales Jahr: "Noch viele freie Plätze"

Seit 2012 kann man in Österreich ein freiwilliges soziales Jahr machen. Für den Herbst werden noch Interessierte gesucht.

Amra Duric
Veronika Schlögl-Reitter und&nbsp;Flora Reitermayer im <em>"Heute"</em>-Interview über das freiwillige soziale Jahr.
Veronika Schlögl-Reitter und Flora Reitermayer im "Heute"-Interview über das freiwillige soziale Jahr.
heute.at

Aktuell läuft die Bewerbungsphase für ein freiwilliges soziales Jahr in Österreich. Für zehn oder elf Monate werden Freiwillige zwischen 18 und 24 Jahren 34 Stunden pro Woche in eine soziale Organisation eingebunden. Als Taschengeld gibt es dafür 270 Euro im Monat.

"Viele habe die Tendenz zum Sozialbereich, wollen aber nicht sofort mit einer Ausbildung starten, sondern Erfahrung sammeln."

"Die Bewerber:innen, die das machen wollen, kommen aus sehr unterschiedlichen Gründen zu uns. Zum einen, weil nach der absolvierten Matura noch nicht ganz klar ist, was sie studieren wollen. Viele habe die Tendenz zum Sozialbereich, wollen aber nicht sofort mit einer Ausbildung starten, sondern Erfahrung sammeln. Für viele ist es nach der Schule ein 'Gap-Year'", erzählt Veronika Schlögl-Reitter vom Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste.

Soziales Jahr nach der Matura

Flora Reitermayer hat sich noch im Maturavorbereitungsprozess für das freiwillige soziale Jahr entschieden. "Nach der Bewerbung wird einem eine Einsatzstelle vorgeschlagen. Ich habe dann einen Schnuppertag absolviert." Reitermayer arbeitet in einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung. "Ich begleite Klient:innen durch den Tag. Ich mag besonders den Morgen sehr gerne. Wir machen auch sehr viele Ausflüge."

Im Video: Interview zum freiwilligen sozialen Jahr

Über 800.000 Freiwilligendienst pro Jahr

Für die 18-Jährige steht mittlerweile fest: "Ich möchte in die Sonder-und Inklusionspädagogik gehen, da das Jahr für mich eine sehr prägende Erfahrung war." Ebenfalls prägend war für den Verein die Zeit der Pandemie. Über 800.000 Stunden Freiwilligendienst wurden geleistet. Die Einsätze reichen von der Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bis hin zu Diensten in Seniorenheimen.

"Nach und nach erkennt die Politik, dass wir spannende Expert:innen sind, in Bezug auf gesellschaftspolitisch höchst relevante Themen", so Elisabeth Mărcuș, Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste. "Wertschätzung muss auch in Zahlen sichtbar werden, nicht nur in Worten", so Mărcuș. "Im Moment muss man es sich leisten können, als junger Erwachsene ein FSJ zu leisten. Hierbei sind Nachbesserungsarbeiten vom Bund notwendig."

"Im Moment muss man es sich leisten können, als junger Erwachsene ein FSJ zu leisten. Hierbei sind Nachbesserungsarbeiten vom Bund notwendig."

Auch Wohnungszuschüsse, wie es sie in Deutschland für bereits selbstständig wohnende Freiwillige gibt, wären laut Mărcuș wichtig. "Für solche Erwachsenen ist ein FSJ in Österreich mit einem Taschengeld plus Familienbeihilfe nicht leistbar, was äußerst schade ist. Wir als gemeinnütziger Verein sind hier sehr bemüht, die Rahmenbedingungen für unsere großartigen Freiwilligen weiterhin zu verbessern und suchen auch hierfür immer wieder das Gespräch mit der Politik."

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