Vor Gericht

Freund des Sohns brannte, aber Mutter holte keine Hilfe

Feuriges Nachspiel vor Gericht: Eine Steirerin schickte den Freund ihres Sohnes mit schweren Verbrennungen nach Hause – der Richter: "eine Sauerei!"

Österreich Heute
Freund des Sohns brannte, aber Mutter holte keine Hilfe
Bub wurde in der Steiermark von Rettungs-Heli ins Spital geflogen.
ÖAMTC/Schornsteiner (Symbolbild)

Eine leichtsinnige Aktion endete im Sommer mit einem schwerverletzten Kind: Zwei Buben (12, 13 Jahre) hatten im Juli 2023 in Gleisdorf (Stmk.) mit einer Flasche Bremsenreiniger gespielt, verschütteten die leicht entflammbare Flüssigkeit und sollen diese angezündet haben. Dabei dürfte Bremsenreiniger auf das Gewand des 12-Jährigen gelangt sein. Als der 13-Jährige mit dem Feuerzeug spielte, ging auch sein Freund in Flammen auf. Der 12-Jährige erlitt schwere Verbrennungen zweiten Grades auf dem Rücken. Bis zu 15 Prozent der Haut waren laut "Kleine Zeitung" verbrannt. Die Buben und eine Cousine des damals 13-Jährigen waren alleine zu Hause. Als die Mutter (38) des 13-Jährigen von der Arbeit nach Hause kam, holte sie keine Hilfe. Das brachte sie nun wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht in Weiz (Stmk). 

Mama von Opfer war auf Party

Sie habe nur "rote Flecken" auf dem Rücken des 12-Jährigen gesehen, so die Steirerin vor Gericht. Die 38-Jährige gab an, sie habe dann die Mutter des kleinen Brandopfers angerufen. Doch diese haben ihren Buben nicht abholen können, weil sie auf einer Feier war. Dazu sei noch "der Hund weggelaufen" und sie habe auf einen Termin gehen müssen, rechtfertigte sich die Angeklagte laut "Kleine". Sie fühle sich aber schuldig und könne sich nicht erklären, warum sie nicht die Rettung rief.

Bub "schrie und weinte vor Schmerzen"

Auch die Cousine des 13-Jährigen war am Tag des Unfalls in dem Haus der Familie zu Gast. Sie sagte in Weiz als Zeugin aus – die Situation habe sich völlig anders zugetragen: Die Angeklagte sei heimgekommen und sofort mit dem Hund hinaus gegangen, obwohl der 12-Jährige vor Schmerzen geweint und geschrien habe. Ihm seinen die Hautfetzen von seinem Rücken gehangen. "Er hat sie angebettelt, dass sie ihm hilft", so die mittlerweile 14-Jährige vor Gericht. Doch das sei leider nicht passiert. 

Angeklagte schickte Schwerverletzten heim

Die Angeklagte habe sie und den schwerverletzten 12-Jährigen einfach nach Hause geschickt. Der 12-Jährige kam nicht weit. Er legte sich ins Gras, konnte vor Schmerzen nicht weitergehen, da habe sie die Rettung gerufen, erzählte das Mädchen. Der 12-Jährige wurde schließlich mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Er hätte nicht so lange leiden müssen, waren sich alle einig. 

Richter: "Eine Sauerei!"

"Das ist eine Sauerei", ärgerte sich auch der Richter über die Verantwortungslosigkeit der 38-Jährigen. Es sei nicht zuviel verlangt, die Rettung zu rufen wenn sich ein Kind verletze. Stattdessen sei die Angeklagte mit dem Hund spazieren gegangen. "Ich werde das Jugendamt informieren", so der Richter. Urteil: 1.100 Euro Geldstrafe, die weinende Angeklagte nahm das Urteil an. Die Obsorge ihres Sohnes liegt nun beim Land Steiermark. 

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