Fussball

Freunde von Ukraine-Coach Schewtschenko sind tot

Der Star von ÖFB-Gegner Ukraine steht an der Seitenlinie: Andrij Schewtschenko. Der Biograf des einstigen Stürmers gewährt schockierende Einblicke. 

Erich Elsigan
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Der Sport rettete Andrij Schewtschenko.
Der Sport rettete Andrij Schewtschenko.
Imago

Showdown in Bukarest! Am Montag kämpft Österreich gegen die Ukraine um den Aufstieg ins EM-Achtelfinale. Mit einem Sieg ist alles klar, bei einem Unentschieden muss gezittert werden.

Auf der Bank der Ukrainer sitzt Andrij Schewtschenko, der sein erstes großes Turnier als Trainer bestreitet. Dass der 44-Jährige diese Chance erhält, ist nicht selbstverständlich. Denn der einstige Stürmer hat in jungen Jahren die Tschernobyl-Katastrophe hautnah miterlebt. Als das Atomkraftwerk explodierte, kickte er in der Akademie von Kiew. 

Wie seine Freunde wurde er in Sicherheit gebracht, lebte für viele Monate Tausende Kilometer vom Unglücksort entfernt. Als er zurückkehrte, war das Leben ein anderes. Schewtschenko jedoch blieb am Ball – und startete eine Weltkarriere.

Freunde starben an Alkohol und Drogen

Dieses "Glück" hatten nicht alle, wie der Journalist Alessandro Alciato, der die Biografie des National-Helden verfasste, der "Bild am Sonntag" erzählt. "Was mich wirklich getroffen hat, ist die Tatsache, dass alle seine Kindheitsfreunde – bis auf einen – getötet wurden. Nicht wegen der Strahlung, sondern entweder wegen Alkohol, Drogen oder wegen Waffen. Er aber hatte eine gute Familie hinter sich, er wollte Fußballer werden und hat sich auf den Sport konzentriert – das hat ihm das Leben gerettet."

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    Österreich musste sich bei der Fußball-EM Holland mit 0:2 geschlagen geben. "Heute" analysiert die Teamspieler in der Einzelbewertung.
    Österreich musste sich bei der Fußball-EM Holland mit 0:2 geschlagen geben. "Heute" analysiert die Teamspieler in der Einzelbewertung.
    picutredesk

    Schewtschenko kickte in England (Chelsea) und Italien (AC Milan). Seit 2016 coacht er die ukrainische National-Mannschaft. Am Montag will er wie Österreich Geschichte schreiben – und erstmals ins Achtelfinale einer EM einziehen.

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