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Bei diesem Friseur gibt es keinen Smalltalk

Heute Redaktion
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Was für die einen eine Mischung aus freundschaftlichem Verhältnis und Therapie ist, ist für die anderen eine Herausforderung und mit Anstrengung verbunden: Smalltalk beim Friseur.
Was für die einen eine Mischung aus freundschaftlichem Verhältnis und Therapie ist, ist für die anderen eine Herausforderung und mit Anstrengung verbunden: Smalltalk beim Friseur.
Bild: iStock

Ein Londoner Salon führt das "Silent Cut"-Konzept - ein Friseurbesuch, der ohne Smalltalk auskommt und ein Wohlfühlambiente schaffen möchte.

Menschen, die keine Fans des therapeutischen Smalltalks beim Friseur sind, dürfen sich freuen. In London startete ein Salon mit dem "Silent Cut"-Service.

Einige meiden den Besuch beim Friseursalon gerade wegen des gezwungenen Smalltalks, der für sie keine Entspannung ermöglicht. Andere gehen gerade deswegen öfter hin und sprechen den Gesprächen fast eine therapeutisch-heilende Wirkung zu. Diese gehen über Jahre zu einem bestimmten Friseur - nicht nur, weil er gut schneidet, sondern auch weil er sie gut unterhält.

Friseur ohne Smalltalk

Ein Londoner Salon ("Not Another Salon") hat jetzt beschlossen auf alle Bedürfnisse einzugehen und auch jener bislang vernachlässigten Gruppe der Smalltalk-Verweigerer einen Raum der Erholung zu bieten.

Deswegen hat er den "Silent Cut" eingeführt, den stillen Schnitt. Diese Option kann man wählen, wenn man seinem Friseur vermitteln möchte, dass man gerne ein wenig Ruhe hätte. "Während so viele eine Plauderei beim Friseur lieben, brauchen einige einfach mal eine Auszeit und es sollte in Ordnung sein, das zu erfragen", heißt es vonseiten der Not Another Salon-Mitarbeiter. Gesprochen wird nur über Frisur, Schnitt, Farbe und Techniken.

Eine medidative Auszeit

Eigentlich ist das Erlebnis beim Friseur ein recht intimer Moment, wo jemand Fremdes nah am eigenen Gesicht ist, man sich Blicke im Spiegel zuwirft und man anschließend eine Kopfwäsche erhält. Was viele als angenehm empfinden, ist für andere eine Überwindung. Neben Informationsflut, Großstadtleben, hektischem Berufsalltag, dem Unwillen Smalltalk zu führen und einem gestressten Gefühlszustand ist auch das ein Grund für Unbehagen.

Das Konzept passt zum neuen Zeitgeist in einer reizüberfluteten Welt, aus der man sich Fluchtmomente aussucht. So möchte der Friseurbesuch eine Oase des Wohlbefindens sein. Kein weiterer Informationskanal aus gesammeltem Klatschblatt-Wissen.