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Front National steckt in zweiter Wahl-Runde Niederla...

Heute Redaktion
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Nach ihrem Triumph bei der ersten Runde der Regionalwahlen in Frankreich hat die rechtsextreme Front National um Marine Le Pen in der zweiten, entscheidenden Runde eine Niederlage einstecken müssen. Der Aufruf der Sozialisten um Präsident Francois Hollande, die Konservativen von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy zu unterstützen, hatte Wirkung gezeigt.

Nach ihrem Triumph bei hat die rechtsextreme Front National um Marine Le Pen in der zweiten, entscheidenden Runde eine Niederlage einstecken müssen. Der Aufruf der Sozialisten um Präsident Francois Hollande, die Konservativen von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy zu unterstützen, hatte Wirkung gezeigt.

Vor der Wahl war Marine Le Pens Front National hervorragend aufgestellt. IN sechs von 13 Festlandregionen hatte die Rechtsextreme die Nase vorne. Der zweite und entscheidende Wahlgang brachte für die Partei ein niederschmetterndes Ergebnis. In keiner einzigen Region ging die Partei als Sieger hervor.

Le Pen selbst unter den größten Verlierern

Besonders enttäuschend ist das Ergebnis für Le Pen in jener Region, in der sie selbst als Spitzenkandidatin antrat. Marine Le Pen schaffte in Nord-Pas-de-Calais-Picardie in der ersten Runde 40,6 Prozent und lag klar vorne. Sie konnte dieses Ergebnis sogar ausbauen, unterlag mit 42,3 Prozent jedoch in der zweiten Runde klar.

Republikaner und Sozialisten booteten Le Pen mit "Trick" aus

Den anderen Parteien gelang das nur durch einen Trick: In gleich drei Regionen zog der sozialistische Kandidat zog seine Kandidatur nach einem schlechten ersten Ergebnis zurück. Die Sozialisten empfahlen ihren Wählern, die Republikaner zu wählen, um Le Pen keine Chance zu lassen. Die Wähler folgten der Empfehlung, Kandidat Xavier Bertrand erreichte in Le Pens Region 57,7 Prozent. Nach der Wahl sprach eine zornige und enttäuschte Le Pen trotzdem von einem "unaufhaltsamen Aufstieg". Der "Trick" funktionierte in allen drei Wahlregionen, in denen er angewandt wurde. 

Wenig Freude über Sieg: Le Pen bleibt brandgefährlich

Obwohl die "Gefahr" Le Pen vorläufig gebannt ist, kommt weder bei Sozialisten noch bei Republikanern so richtig Freude auf. Noch nie hatte die Front National so viele Sitze. Die nächste anstehende Wahl ist bereits 2017. Dann wählt Frankreich seinen Präsident. Le Pen hatte gehofft, mit der Gemeinderatswahl den Weg für ihre Präsidentschaftskandidatur zu ebnen. Das ist ihr zwar nicht gelungen, sie bleibt aber trotzdem brandgefährlich für die zwei großen Parteien. Nicolas Sarkozy, der Chef der Republikaner gab sich nach der Wahl selbstkritisch. Das gute Ergebnis für Le Pen sei eine "Warnung an alle Politiker". 

Franzosen extrem wahlfaul

Ebenfalls besorgniserregend: Bei den Gemeinderatswahlen gingen durch das spannende Duell weit mehr Leute als sonst wählen. Trotzdem lag die Wahlbeteiligung nur bei rund 58 Prozent.