Teenager stirbt im Krankenhaus

Frontaler Kopfstoß! TikTok-Challenge endet tödlich

Ein 19-Jähriger ist in Neuseeland nach der sogenannten "Run-it-straight"-Challenge gestorben.
20 Minuten
27.05.2025, 17:47
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Ein 19-jähriger Jugendlicher ist am Montagabend in einem Spital in Palmerston North (Nordinsel Neuseelands) an den Folgen einer schweren Kopfverletzung gestorben. Diese zog er sich tags zuvor bei einer TikTok-Challenge namens "Run-it-straight" (Renn direkt hinein) zu.

Nach Angaben der Behörden basiert das Spiel auf einem in sozialen Medien kursierenden Trend, bei dem Teilnehmer in Vollkontakt-Kollisionen ohne jegliche Schutzausrüstung gegeneinander antreten. "Der Tod dieses jungen Mannes ist eine absolute Tragödie", sagte der Polizist Ross Grantham. "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden."

Challenge immer beliebter – Experten besorgt

Die Challenge hat in den letzten Wochen in den sozialen Medien zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Auf TikTok und Instagram kursieren zahlreiche Videos – meist von Männern –, die mit voller Geschwindigkeit frontal ineinander rennen. Diese Clips verzeichnen mittlerweile zig Millionen Aufrufe, wie der "Guardian" berichtet.

"Auch wenn es sich um ein Spiel unter Freunden handelte und keine organisierte Veranstaltung war, zeigt dieses tragische Ereignis deutlich, welche erheblichen Sicherheitsrisiken mit dieser Challenge verbunden sind", erklärte Grantham weiter.

Turniere mit Preisgeld von über 100.000 Franken

Erst vergangene Woche fand in der neuseeländischen Großstadt Auckland ein "Run-it-straight"-Wettbewerb statt. Wie Radio New Zealand National berichtet, wurden dabei zwei Männer verletzt. Die Veranstalter des Events, Runit, bewerben die Sportart auf ihrer Website als "die härteste neue Kollisionssportart der Welt", bei der "Kraft und Durchhaltevermögen" belohnt würden.

Mehr als 1.000 Zuschauer verfolgten den Wettkampf von acht Männern, die um ein Preisgeld von 20.000 neuseeländischen Dollar antraten. Die Sieger qualifizieren sich für ein Finalturnier im kommenden Monat, bei dem es um 250.000 Dollar geht.

Gegenüber dem "Guardian" sagt der Veranstalter Runit: "Jede Kontaktsportart wie Boxen oder ein anderer Kampfsport sollte ausschließlich in streng kontrollierten Umgebungen stattfinden – mit professioneller medizinischer Überwachung und Betreuung." Man rufe ausdrücklich dazu auf, den Sport nicht nachzuahmen – er sollte nur unter strengsten Bedingungen ausgeübt werden.

Sport "zutiefst besorgniserregend"

Melanie Bussey, Professorin an der School of Physical Education, Sport and Exercise Sciences der University of Otago, erklärte, dass Tackles im "Run It"-Stil das Risiko schwerer Hirnverletzungen deutlich erhöhen können. Sportverbände und zuständige Organisationen arbeiteten intensiv daran, das Wohlergehen der Spieler zu verbessern und vermeidbare Verletzungen zu reduzieren. Die Einführung einer derart risikoreichen Sportart erscheine daher "nicht nur kontraproduktiv, sondern zutiefst besorgniserregend", so Bussey.

Patria Hume, Professorin für Human Performance an der Auckland University of Technology, warnte die Öffentlichkeit vor den Risiken schwerer Verletzungen und sogar Todesfällen im Zusammenhang mit dieser Sportart. "Der Tod wäre vermeidbar gewesen", sagte sie. "Wir müssen die Menschen davon abbringen, an Aktivitäten teilzunehmen, deren Ziel es ist, jemandem weh zu tun."

Die "Run-it-straight"-Challenge ist von der Mannschaftssportart Rugby inspiriert, die in Neuseeland und Australien äußerst beliebt ist.

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } Akt. 27.05.2025, 17:49, 27.05.2025, 17:47