"Emma war so ein wunderbarer, lebensfroher Mensch, sie liebte die Musik, sie hatte noch so viel vor": Musikproduzent Patrick Drebenstedt trauert um seine 21-jährige Tochter. Emma war am frühen Sonntag vor einer Woche während einer Techno-Party in einem Waldstück bei Laußnitz im Osten Deutschlands erstochen worden. Ihr 16-jähriger Freund wurde kurz danach festgenommen.
Gegen 3.45 Uhr hatten verärgerte Anwohner aus Sachsen bei der Polizei Alarm geschlagen, durch das 1000-Seelen-Dorf Lomnitz dröhnten unerbittlich Techno-Bässe. Wie die "Bild" berichtet, durchkämmten Patrouillen des naheliegenden Polizeireviers daraufhin die Umgebung. Um 6.40 Uhr entdeckten die Beamten schließlich die Ursache des Lärms: Auf einer Lichtung nahe dem Wanderweg "Alte Vier" feierten rund 200 Techno-Fans eine illegale Party.
Die Polizei beendete die Veranstaltung vor Ort, kurz darauf traf eine Gruppe Partygäste auf Emmas Freund. Der 16-Jährige wirkte verwirrt, seine Hände waren blutig, offenbar stand er unter Drogeneinfluss. Wenig später wurde Emmas Leiche entdeckt: Sie war mit mehreren Messerstichen in Hals und Bauch getötet worden.
Es bestehe der Verdacht eines Tötungsdelikts, der 16-Jährige sei festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Sonntag mit. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen, gegen den Teenager wurde die einstweilige Unterbringung in eine Klinik wegen Totschlags angeordnet.
Emmas Vater ist "sprachlos und erschüttert". Seine Tochter und der Tatverdächtige seien "frisch verliebt" gewesen, erzählt Patrick Drebenstedt der "Bild"-Zeitung. Der Vater hat auf GoFundMe eine Spendenaktion organisiert. "Unsere Tochter wurde nur 21 Jahre alt und ist Opfer eines grausamen Gewaltverbrechens geworden. (...) Sie hatte gerade begonnen, ihre Träume zu verwirklichen, sich eine eigene Zukunft aufzubauen", schrieb er.
Das Geld werde Emma nicht wiederbringen, weiß Drebenstedt. Doch es soll helfen, die Überführung der Leiche in Emmas Geburts- und Heimatstadt Magdeburg sowie eine würdige Beisetzung zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen die Spenden für den bevorstehenden Gerichtsprozess genutzt werden.