Kältewelle

Frostig, aber gesund – so gut tut uns die Kälte 

Kalte Temperaturen mögen zwar unangenehm sein, sind für den Körper aber nicht ungesund – im Gegenteil. Kälte wird sogar als Therapie genutzt. 

Heute Life
Frostig, aber gesund – so gut tut uns die Kälte
Die Kälte macht uns nicht krank, sondern Viren.
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Die aktuelle Kältewelle mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lässt die Eisschwimmer jubeln. Denn das sind die idealen Bedingungen für das frostige Hobby. "Warum tut man sich das an?" wird sich der eine oder andere jetzt fragen. Neben einem gewissen Spaß-Faktor, der (wahrscheinlich) auch dabei ist, werden dem Eisbaden gesundheitliche Effekte zugeschrieben. Jahrzehntelange Forschung hat gezeigt, dass Kälte, sei es in Form eines Bades, einer Dusche oder Bewegung im Freien im Winter, eine Vielzahl von Vorteilen mit sich bringt.

So gut tut uns die Kälte

Von Verjüngung der Haut bis hin zur Verbesserung des Kreislaufs und Stärkung des Herzens: Es hat sich gezeigt, dass kalte Temperaturen auf natürliche Weise dazu beitragen, den Körper gesund zu halten. Denn wir werden nicht von kalten Temperaturen krank, sondern von Viren, die ein anderer Menschen ausscheidet. Das Infektionsrisiko ist also in einem menschenüberfüllten Raum ungleich höher, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass jemand Viren ausscheidet. Der Grund, weshalb wir im Winter öfter krank werden, ist, dass viele Erreger bei Kälte stabiler sind und wir uns vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten.

5 Vorteile der Kälte

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    Training für Herz und Immunsystem

    Bewegung in der Kälte verringert auch die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken. Das Immunsystem ist gezwungen, bei den kühleren Temperaturen härter zu arbeiten und ist besser darauf vorbereitet, fremde Eindringlinge und ihre unangenehmen Symptome abzuwehren. Bewegung in der Kälte kann auch das Herz stärken, da es härter arbeiten muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Sport bei kaltem Wetter steigert den Kalorienverbrauch und kann bei der Gewichtskontrolle helfen, da der Körper viel mehr arbeitet, um seine Kerntemperatur zu regulieren. Der Körper versucht sich warm zu halten. Das bringt den Stoffwechsel auf Hochtouren und er verbrennt mehr Kalorien und Fett.
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    Positive Stimmung 

    Der Winterblues oder die saisonal abhängige Depression ("Winterdepression") tritt auf, wenn die Tage kürzer werden und der Körper/Geist nicht genügend Licht und Endorphine abbekommt. Experten der Aston University behaupten, dass Sport im Winter eine besonders tiefgreifende Wirkung auf die psychische Gesundheit hat, indem er die wichtigen Wohlfühlhormone in die Höhe treibt und den Winterblues in Schach hält. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein gutes Training die Symptome von Depressionen bis zu viermal wirksamer lindern kann als die Einnahme von Antidepressiva. Ein Aufenthalt an der frischen Luft bei kühleren Temperaturen ist nicht nur ein wirksamer Stimmungsaufheller, sondern hilft auch, den Vitamin-D-Spiegel wieder aufzufüllen.
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    Besserer Schlaf

    Forschungen zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen kühlen Temperaturen in einem Zimmer und der Schlafqualität besteht. Das Schlafen in einem kühlen Raum hilft dem Körper, ausreichende Mengen an Melatonin freizusetzen, und verhindert, dass das Stresshormon Cortisol ansteigt, was zu einem viel tieferen Schlaf im Winter beiträgt. Die kühleren Temperaturen im Schlafzimmer sorgenaußerdem  dafür, dass du schneller einschläfst, da der Körper überschüssige Wärme abgeben und so seinen natürlichen zirkadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus) unterstützen kann. Nicht von ungefähr schlafen wir während einer Hitzewelle meist schlecht. 
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    Straffe Haut

    Allein der Gedanke an eine kalte Dusche lässt viele bibbern. Aber es bringt Vorteile mit sich. Kaltes Wasser trägt dazu bei, die Blutgefäße und Poren vorübergehend zu verengen und Rötungen zu reduzieren. Wechselbäder (kalt/warm) regen die Durchblutung und damit den Abtransport von Schlacken an. Das soll gegen Cellulite helfen. Bei regelmäßiger Anwendung wird die Haut straffer. Nach dem Sport reduziert eine kalte Dusche Muskelkater.
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    Therapeutisch wertvoll

    Eisbäder oder die Kaltwassertherapie werden zu medizinischen Zwecken genutzt. Sie sind zum Beispiel Element der bekannten Kneipp-Medizin. Die Kaltwassertherapie ist eine wirksame Behandlung zur Reduzierung von Stress, indem sie das Stresshormon Cortisol senkt, was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt. Es wirkt außerdem bei Entzündungen und Schmerzen, da der Neurotransmitter Nordadrenalin um bis 500 Prozent ansteigt. Das kann Entzündungen reduzieren und bei chronischen Schmerzen helfen. Zuletzt trägt kaltes Wasser dazu bei, die Fettverbrennung anzuregen. 
red
Akt.
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