Gesundheit

Frühere Erkältungen helfen beim Aufbau des Impfschutzes

Durch frühere Erkältungen ist das Immunsystem auf eine Infektion mit dem Corona-Virus besser vorbereitet und das hilft beim Aufbau des Impfschutzes.

Sabine Primes
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Getty Images/iStockphoto

Ein Team um die in den USA tätige Tiroler Forscherin Daniela Weiskopf zeigte nun im Fachjournal "Science", dass "diese Kreuzimmunität tatsächlich zu einer besseren Immunantwort nach Impfung führt", erklärte sie gegenüber der APA.

Im Rahmen der Studie analysierte das Team die Immunreaktion auf den Moderna-Impfstoff. Das primäre Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie lange die Immunantwort bei Menschen anhält, die eine geringere Wirkstoffmenge als üblich erhalten haben. Die Wissenschaftler untersuchten Proben von Personen, die im Rahmen einer klinischen Studie zwei Mal lediglich 25 Mikrogramm des Vakzins erhielten. (Im Zuge der Notfallzulassung der US-Gesundheitsbehörde wurde eine Dosis von 100 Mikrogramm zugelassen, Anm.).

    Dieser Brief der Covid-19-Impfstoff-Hersteller Moderna und Pfizer macht seit einigen Wochen die Runde. Auch unter Leserinnen und Lesern.
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    Wirksamkeit von niedriger Dosis gegeben

    Die Forscher beschäftigten sich mit den T-Zellen, einer Gruppe der weißen Blutkörperchen, deren Aufgabe es ist, neue Bedrohungen zu erkennen und die erworbene Immunantwort voranzutreiben. Sie fanden heraus, dass sowohl T-Helfer- als auch T-Killerzellen noch mindestens 6 Monate nach dem Verimpfen der geringen Vakzin-Dosis stark auf das SARS-CoV-2-Virus reagierten - auch bei älteren Geimpften.

    Im Vergleich mit Menschen, die eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben, war die Reaktion des Immunsystems inklusive der spezifisch auf den Erreger zugeschnittenen Antikörper ebenfalls stark. "Die Reaktion ist vergleichbar", so Weiskopf. Am stärksten fiel die Antwort auf das Spike-Protein des Virus aus.

    Die Ergebnisse würden zeigen, dass nach sechs Monaten eher nicht gleich eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Trotz der guten Wirkung der geringen Dosis könne man auf Basis der Studie aber nicht sagen, dass sie den gleichen Schutz wie die 100-Mikrogramm-Impfung bietet, betonen die Wissenschaftler in einer Aussendung des LJI.

    T-Zellen aus Vor-Covid-Zeiten reagieren auf Virusteile

    In der aktuellen Arbeit fand das Team heraus, dass Menschen mit kreuzreaktiven T-Zellen - also solchen, die früher bereits eine durch Coronaviren ausgelöste Erkältung hatten - auch eine signifikant stärkere T-Helferzellen- und Antikörperreaktion nach Erhalt beider Impfdosen ausgebildet haben. Das könnte zu einer rascheren Reaktion des Immunsystems beitragen, wenn es dann mit dem SARS-CoV-2-Erreger zu tun hat, so die Wissenschaftler. 

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