Oberösterreich

"Fucking" gibt es jetzt nur noch in Wiener Museum

Seit 1. Jänner ist der berühmt berüchtigte Ort Fucking Geschichte und heißt nun Fugging. Eine alte Ortstafel hängt seit heute im Haus der Geschichte. 

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Den Ort Fucking gibt es jetzt nur noch im Museum in Wien.
Den Ort Fucking gibt es jetzt nur noch im Museum in Wien.
Lorenz Paulus/hdgö

Was mussten die Bewohner des 84-Seelen-Dörfchens nicht alles aufgrund des zweideutigen Ortsnamens aushalten. Immer wieder wurden Ortsschilder gestohlen, kamen zahlreiche Touristen, um Selfies vor den Schildern zu machen. Viele hätten Fotos in sozialen Medien gepostet, in denen der an den Geschlechtsverkehr erinnernde Name bildlich umgesetzt worden sei.

Als dann im vergangenen September ein Youtube-Video zweier Dänen auftauchte, hatten die Bewohner des Örtchens in der Gemeinde Tarsdorf (Bez. Braunau) endgültig genug von all dem Spott und Hohn. Die beiden Dänen zogen nämlich im Dorf von Haus zu Haus. Dort gaben sie ungeniert an, auf der Suche nach Frauen zu sein, um, na ja..., Sie wissen schon. 

Direktorin Monika Sommer (li.) und "Fugging"-Bürgermeisterin Andrea Holzner im Museum. 
Direktorin Monika Sommer (li.) und "Fugging"-Bürgermeisterin Andrea Holzner im Museum. 
Lorenz Paulus/hdgö

Kurz danach folgte eine Abstimmung (wir berichteten). Und als Resultat daraus heißt Fucking seit 1. Jänner Fugging. Als das endgültige Aus des berühmten Ortes bekannte wurde, begann noch einmal ein wahrer Ansturm auf die beliebten Ortsschilder. "Ich bekam Hunderte Anfragen per Mail aus allen möglichen Ländern", so Bürgermeisterin Andrea Holzner damals zu "Heute".

Eines der letzten Exemplare befindet sich jetzt im Museum: Die Gemeinde schenkte es dem Haus der Geschichte Österreich in Wien. Seit Sonntag ist es in der Hauptausstellung des Zeitgeschichte-Museums zu sehen. „Lange Zeit hat uns der Trubel um den Ortsnamen nicht beeindruckt. Mit der steigenden Beliebtheit von Social Media-Kanälen und der Jagd von BloggerInnen nach dem besten Video, dem lustigsten Foto, kam es in den letzten Jahren aber laufend zu massiven Verletzungen der Privatsphäre unserer Einheimischen. Um die Menschen vor diesen Übergriffen zu schützen, haben wir als Gemeinde die Notbremse gezogen", so die Bürgermeisterin.

Seit dem Namenswechsel ist laut der Ortschefin übrigens "Ruhe eingekehrt". Und Fucking gibt es fortan nur noch im Museum.

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