"Ein sakraler Raum, das zählt für mich. Ich wollte mir den Impfstoff aussuchen, aber das Austria Center – das ist nicht meine Atmosphäre", erklärt eine Seniorin beim Lokalaugenschein von "Heute". Ingesamt sind zum Start zwischen 30 bis 40 Personen gekommen, um sich in der ehrwürdigen Barbara-Kapelle immunisieren zu lassen.
Vor allem ältere Wiener nutzen die Chance und holten sich mitten im Zentrum Wiens ihre Corona-Schutzimpfung. Hinter der Entscheidung standen überraschend viele praktische Gründe. Für manche sind die Impfstraße im Austria Center oder in anderen Impfstellen der Stadt einfach zu übersichtlich, andere kamen in den Stephansdom, weil es hier keine Stufen zu überwinden gilt.
Doch auch der sakrale Raum der wichtigsten Kirche Österreich half wohl einigen, ihre anfängliche Skepsis gegenüber der Impfung zu überwinden. So erzählt Christa B. (62), dass sie bisher eher misstrauisch war. Im Steffl fühlt sie sich hingegen sehr sicher, denn "Gott weiß, was gut für einen ist". Auch, dass sie jetzt ihre Enkelkinder wieder öfter sehen kann, spielte für die Wienerin eine Rolle.
Für Margareta W. (78) und Friederike C. (93) war auch ihre "tiefe Verbindung zum Steffl" wichtig. Die beiden Seniorinnen reisten mit dem Taxi aus der Leopoldstadt zur Impfung an. Dass es im Dom schon kühle ist, kam den Damen zusätzlich entgegen. "Wir müssen hier nicht in der Hitze warten", erzählt Frau W. Eine Impfung beim Hausarzt viel für die beiden aus, denn "der hat keine Dosen mehr bekommen".
Nachdem gestern nach Stunk befürchtet wurde, herrschte heute wieder "himmlischer Frieden". Wie berichtet, sicherten 60 Polizisten den Dom gegen eine angekündigte Demo von Impf-Gegnern. Es war ein Sturm im Wasserglas, denn die Demonstranten tauchten nicht auf.
Heute, zum tatsächlichen Start, waren dann weder Gegner noch Securities zu sehen. Auch der Ordnungsdienst hatte nicht viel zu tun. Weitere Securities oder gar Polizisten waren bisher zum Glück nicht nötig.