Oberösterreich
Für 16.000 Pendler in Braunau nur 7.500 Tests
Seit Montag wird in Braunau kontrolliert. Wer ausreisen will, braucht einen negativen Test. Aber: Für 16.000 Pendler gibt es nur 7.500 Tests.
Wer aus dem Bezirk Braunau ausreist, braucht seit Montag einen negativen Corona-Test, der nicht älter sein darf als 48 Stunden. Die Arbeiterkammer hat sich jetzt genauer angeschaut, ob dieses System rein rechnerisch reibungslos funktionieren kann. Ergebnis: Ernüchternd.
Denn: Laut Arbeiterkammer pendeln 8.300 Braunauer jeden Tag in andere Teile Oberösterreichs. Zählt man jene hinzu, die nach Deutschland und in andere Bundesländern pendeln, kommt man auf insgesamt 16.000 Pendler täglich.
7.500 Tests pro Tag
Das Problem: "Die derzeitigen Testkapazitäten im Bezirk Braunau liegen aber bei rund 7.500 Tests".
Heißt: Wenn jeder Braunauer jeden zweiten Tag testet, ginge sich schon das rein rechnerisch nicht aus.
"Wir fordern daher die sofortige Ausweitung der Testkapazitäten, sodass alle Pendlerinnen und Pendler jederzeit ohne lange Wartezeiten zu einem Testergebnis kommen, das ihnen – sofern es negativ ist – eine problemlose Anreise an ihren Arbeitspatz ermöglicht", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.
Nur ein Test in Arbeitszeit möglich
Laut AK ist zudem nur ein Corona-Test pro Woche während der Arbeitszeit möglich. Alle weiteren Tests haben "tunlichst" in der Freizeit zu erfolgen.
"Auspendler aus Braunau brauchen aber aktuell bis zu drei Tests pro Woche. Die Arbeiterkammer vertritt die Rechtsauffassung, dass nach dem Epidemiegesetz bei Tests, die während der Arbeitszeit notwendig sind (was bei Pendlern der Fall sein kann, wenn sie in der Freizeit keinen Testtermin bekommen), für jenen Zeitraum das Arbeitsentgelt weiterbezahlt werden muss, der dafür benötigt wird", so die Arbeiterkammer.