Oberösterreich

Für "kranken Bruder" überwies Welser 45.000 Euro

Ein Welser (46) wurde Opfer eines Telefonbetrugs. Für seinen angeblich "kranken Bruder" überwies er insgesamt 45.000 Euro nach Serbien.

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Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
fotokerschi.at

Schon 2019 setzte sich der Bruder (48) eines 46-jährigen gebürtigen Bosniers in die frühere Heimat ab, pendelte zwischen Kroatien, Serbien und Bosnien. Immer wieder hatte der laut Polizei psychisch schwer Angeschlagene Kontakt zu seiner Familie in Wels. "Sein Bruder hat für ihn auch immer wieder Hotelrechnungen beglichen", so Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt OÖ zu "Heute".  

Im darauffolgenden Frühjahr meldete sich dann ein Bekannter (26) des in Serbien weilenden 48-Jährigen immer häufiger telefonisch bei seinem Bruder in OÖ. Der Anrufer, ein Bosnier, gab sich als Leiter der Kriminalabteilung der "Bosnischen Botschaft" in Serbien aus. 

30.000 Euro Kredit aufgenommen

In den Gesprächen meinte er, dass der 48-jährige Bruder des Angerufenen, der sich in Serbien aufhält, gesundheitliche Probleme habe und er ihm helfen wolle. Der angeblich Kranke müsse sich demnächst Operationen und ärztlichen Behandlungen unterziehen und benötige eine spezielle Medikamentenversorgung. Es drohe ihm außerdem noch eine Inhaftierung, Verwahrlosung und Mittellosigkeit, gab der Betrüger laut Polizei an.

Der Welser wollte seinen Bruder auf keinen Fall im Stich lassen. Deshalb investierte er sein gesamtes Eigenkapital (15.000 Euro) und nahm auch noch einen Kredit in Höhe von 30.000 Euro auf. "Der Betrogene investierte in Summe 45.000 Euro. Er ist jetzt in Privatkonkurs", so Sakoparnig.

Die Geldanweisungen von Österreich nach Serbien erfolgten per Geldtransferfirmen. Sakoparnig: "Es gab sechs bis sieben Einzahlungen. Das Geld wurde von verschiedenen Personen in bar abgehoben."

Abgespielt hat sich der Betrugsfall bereits im Sommer vergangenen Jahres. Die Anzeige erfolgte erst heuer im April. Vom beschuldigten Anrufer hat die Polizei einen Namen und das Geburtsdatum. Wo er sich genau aufhält, ist allerdings nicht bekannt. Außerdem muss auch noch geprüft werden, ob die zu ihm angegebenen Daten überhaupt stimmen.

Laut Sakoparnig ist diese Form der Betrugsmasche zum ersten Mal aufgetreten.

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