Fuhrpark voller Abgase: Erste Firma will Volkswagen ...

In den USA kommen auf Volkswagen Kosten in Höhe von 13,5 Milliarden Euro zu - und jetzt will auch die erste Firma in Europa ("Deutsche See") klagen: Sie hat sich bewusst einen VW-Fuhrpark mit 450 Autos zugelegt und spricht von 36 Millionen Euro Schaden.

Die Luft wird für Volkswagen nach dem Abgas-Skandal immer dünner: – und jetzt will auch die erste Firma in Europa klagen: Sie hat sich bewusst einen VW-Fuhrpark mit 450 Autos zugelegt und spricht von 36 Millionen Euro Schaden.

Der Fischlieferant "Deutsche See" setzt auf Nachhaltigkeit bei seinen Waren und wollte das auch in seinem Fuhrpark widerspiegeln. Also handelte man eine Kooperation mit VW aus, nur noch besonders umweltschonende Fahrzeuge in seiner Flotte einzusetzen. Der gesamte alte Fuhrpark wurde durch 456 neue VWs ersetzt - von den Firmenautos für Vertriebsmitarbeiter bis zu den Manager-Autos und den Kleinlastern zum Ausliefern.

2010 wurde das Unternehmen schließlich mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet; die Fahrzeugflotte trug dazu maßgeblich bei. Volkswagen selbst warb daraufhin mit der Auszeichnung in Anzeigen unter dem Motto "Danke, dass wir Sie zum Titel fahren durften."

Ärger über Volkswagen

Doch der Firmenchef Egbert Miebach fühlt sich nun "getäuscht": "Wir wollten eine moderne und ökologische Mobilität und VW hat Autos geliefert, die das Gegenteil tun", sagte Miebach zum "Spiegel" im Hinblick auf die vom Konzern manipulierten Abgas-Werte. Er erwägt jetzt eine Klage, es ginge laut Anwälten um 36 Millionen Euro.

Allerdings ist sich der Manager noch nicht sicher, ob er sich in einen Rechtsstreit trauen soll: Die Kosten sind enorm, der Gegner hat tiefe Taschen für Anwälte. Und außerdem ist VW ein guter Kunde mit der betriebseigenen Kantine im Stammwerk in Wolfsburg. Miebach zeigt sich aber enttäuscht, dass VW alle  Gesprächsversuche abblocke.

VKI hilft VW-Besitzern

In Österreich können sich VW-Besitzer mit Hilfe des Vereins für Konsumenteninformation .