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Für Ausländer blieben die Türen verschlossen

Die Tafel in Essen machte ernst und schickte Mittwochfrüh erstmals Bedürftige, die keinen deutschen Pass besitzen, weg.

Heute Redaktion
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Die Aufregung in Deutschland ist groß, nachdem beschlossen wurde, dass Bewerber ohne deutschen Reisepass nicht mehr von der gemeinnützigen Einrichtung aufgenommen werden dürfen. Jede Woche mittwochs werden die Berechtigungsausweise an die Bedürftigen ausgeteilt und am heutigen Tag machte die Essener Tafel nun tatsächlich ernst und vergab keine Kundenkarten mehr an Ausländer.

Der Aufnahmestopp gilt seit dem 10. Jänner und sorgt seitdem – und besonders jetzt angesichts der Eiseskälte – für Wirbel. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel brachte sich in die Debatte ein. "Das ist nicht gut", kritisierte die deutsche Kanzlerin die Entscheidung.

Grund für die Entscheidung ist übrigens, dass 75 Prozent der Bedürftigen, die dort versorgt werden, Menschen mit Migrationshintergrund seien. Einheimische würden sich deshalb in der Einrichtung nicht mehr wohl fühlen. Die Regelung solle zumindest so lange bleiben, bis das Verhältnis wieder einigermaßen ausgeglichen sei.

Rassismus-Kritik

Seinen Höhepunkt erreichte die Debatte um die Neuregelung am vergangenen Wochenende, als Unbekannte mindestens sechs Fahrzeuge der Organisation mit "Fuck Nazis"-Parolen beschmierten, "heute.at" berichtete.



(red)