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In der Schwangerschaft zu kiffen ist für das Kind Gift

Der Cannabis-Konsum einer schwangeren Mutter schadet der Gehirnentwicklung des Kindes. Frauenärzte warnen vor der Verharmlosung.

Heute Redaktion
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Keine Droge ist in Österreich so verbreitet und wird so stark toleriert wie Cannabis. 23 Prozent der Österreicher zwischen 15 und 64 Jahren geben an, bereits einmal Cannabis konsumiert zu haben. Jede neunte Frau in Österreich hat letztes Jahr gekifft. Zwei bis fünf Prozent der Frauen konsumieren sogar während der Schwangerschaft Cannabis. In den USA ist es sogar jede zehnte Schwangere. Nicht wenige integrieren es in den täglichen Konsum. Damit könnte jedoch das Kind an den späteren Folgen leiden.

Frauenärzte warnen

Viele Menschen empfinden Cannabis als harmlos. Das stimmt so aber nicht. "Da sich das Gehirn des ungeborenen Babys von Tag zu Tag weiterentwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift," gibt der Präsident des Berufsverbandes Christian Albring zu bedenken.

Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt höher

In der Schwangerschaft kommen schädliche Stoffe immer auch in den Kreislauf des Kindes. Es sieht mit Cannabis nicht anders aus als mit Nikotin und Alkohol. Aus ethischen Gründen gibt es bisher nur einige Beobachtungsstudien. Eine solche Studie aus Kanada ergab, dass die Rate der Frühgeburten beim Konsum von Cannabis deutlich höher war. Es ist auch schwierig, die Effekte, die auch erst Jahre später auftreten können, zu beobachten. Man geht davon aus, dass THC vermutlich nicht für Fehlbildungen verantwortlich ist, wie Alkohol, es jedoch einen Zusammenhang mit der Wachstumsverminderung gibt.



Aufmerksamkeit und Gedächtnis schlechter

Neurowissenschaftler gehen davon aus, dass Cannabis die Entwicklung, durch die das Gehirn lernt, welche Informationen es speichern und welche es vergessen kann, hemmt. Mit Kernspinuntersuchungen konnte ein Team niederländischer Forscher zeigen, dass bei sechs- bis achtjährigen Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft gekifft hatten, der präfrontale Kortex, der Aufmerksamkeit und Gedächtnis steuert, anders aussah.

Die Beobachtungsstudien machen darauf aufmerksam, dass die Auffälligkeiten immer mit dem Schulalter beginnen. Keine der Studien kann jedoch zeigen, wie hoch der Anteil an Veränderung ist, der durch Cannabis ausgelöst wird. Wahrscheinlich ist auch, dass das ebenfalls mit der Menge des Konsums zusammenhängt.

(GA)

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