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Furi im Test: Wer ist hier der Boss?

In diesem actionreichen Indie-Game muss ein Samurai aus einem bizarren Gefängnis über den Wolken entkommen.

Heute Redaktion
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Bosskämpfe übernehmen in Videospielen oft die Rolle einer "Prüfung". Nach dem Erlernen einer Reihe von Spielmechaniken werden diese wie bei einem Test abgefragt. Besteht man diesen, ist man fit für das nächste Level. Schafft man den Leistungstest nicht, heißt es weiter üben. Sogenannte "Bossrush"-Games wie etwa Cuphead stellen dieses Konzept auf den Kopf.

In diesem "Genre", das ein breites Spektrum von Spielmechaniken unterstützt, besteht das gesamte Spiel oder zumindest ein großer Teil aus Bosskämpfen. So auch in Furi vom Indie-Studio The Game Bakers. Nebst Twinstick-Shooter- und Hack-and-Slash-Elementen begeistern eine bunte Optik sowie der treibende Soundtrack.

Simples Kampfsystem

Die Prämisse von Furi ist so simpel wie effektiv: Der Protagonist, ein inhaftierter Samurai, muss aus einem bizarren Gefängnis über den Wolken entkommen. Bei diesem Vorhaben muss der Krieger allerdings an einer Reihe von Bossen vorbei, die seine Flucht mit allen Mitteln verhindern wollen.

Und die Kämpfe gegen diese wenigen, aber dafür umso durchdachteren Widersacher, haben es in sich. Ein Kampf in Furi kann bis zu 30 Minuten dauern, mehrere Versuche nicht inbegriffen. Dabei ist das Kampfsystem im Grunde simpel: Schießen, Schlagen, Parieren und Ausweichen. Das sind die vier möglichen Aktionen. Diese müssen je nach Gegner clever eingesetzt werden.

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Taktik ist überlebenswichtig

Zugegeben, vier Aktionen hören sich zunächst unspektakulär an, doch sie müssen wohlbedacht eingesetzt werden. Einfach auf die Gegner zuzustürmen und sie mit dem Schwert zu beharken führt schnell zum virtuellen Tod. Stattdessen müssen die Kontrahenten stets im Auge behalten und deren Schwachstellen ausgenutzt werden.

Damit unterscheiden sich die Taktiken von Gegner zu Gegner, die meist in mehr oder weniger runden Arenen bekämpft werden. Einer wird aus großer Entfernung mit Geschossen eingedeckt, ein anderer wiederum im Nahkampf gekontert und mit der Klinge angegriffen.

Nur das Können zählt

Im Gegensatz zu handelsüblichen Hack-and-Slash-Spielen kann das Angriffsrepertoire nicht ausgebaut werden. Der Charakter entwickelt sich nicht weiter, erlernt keine neuen Fähigkeiten und sammelt auch keine neuen Ausrüstungsgegenstände.

Statt sich auf diverse Boni verlassen zu können, muss das Kampfsystem mit all seinen Finessen gemeistert werden. Und nicht zuletzt ist auch Schnelligkeit gefragt. Zwar liegt der Samurai nicht nach ein paar Treffern im Staub, zu viel Schaden sollte man aber trotzdem nicht einstecken. Besonders zum Start ist es ratsam, sehr vorsichtig zu agieren. Denn je länger ein Kampf andauert, desto gefährlicher wird der Boss. Zuvor genommener Schaden kann gegen Ende der Begegnung doppelt ärgerlich sein.

Audiovisuelles Dauerfeuer

Die farbenfrohe, reduzierte Optik von Furi erinnert stellenweise an Cyberpunk, besticht aber immer wieder mit gänzlich bizarren Umgebungen. Das Charakterdesign von Afro-Samurai-Schöpfer Takashi Okazaki gibt dem Look den letzten Schliff. Dazu kommen gleichermaßen eklektische wie treibende Musiktracks von bekannten Produzenten wie Carpenter Brut, Lorn und The Toxic Avenger.

Neben dem Hauptspiel enthält die getestete Nintendo Switch-Fassung auch den DLC One More Fight. Dieser Zusatzinhalt bietet einen neuen Kampf in einer speziell entworfenen Arena – spielbar in den Schwierigkeitsgraden "Furi" und "Furioser".

Fazit: Zum Reinfuchsen

In Furi liegen Frustration und Erfolgserlebnis nah beisammen. Bis man einmal das Erfolgserlebnis hat, einen übermächtigen Bossgegner in die ewigen Jagdgründe zu schicken, muss man so manche Niederlage verkraften. Das Spiel richtet sich an Profis und Hardcore-Fans von anspruchsvollen Kampfspielen. Dementsprechend kann es zwar enorm befriedigend sein, bis dahin sollte man aber ein gewisses Maß an Frustresistenz an den Tag legen.

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