Life

Wie viel Erotik steckt im Furry-Fetisch?

Rollenspiele mit Tiercharakteren erfreuen sich vor allem unter Gamern und Fantasy-Fans großer Beliebtheit.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Seine Ursprünge hat der Furry-Trend in den USA. Menschen treffen sich als Fantasie- und Fabelwesen oder in der Realität vorkommende Tiere verkleidet, schlüpfen in andere Charaktere und nehmen eine sogenannte "Fursona" (zusammengesetzt aus: "fur" für "Fell" und "persona" für "Maske"), kurz Tiercharakter, an. Es gibt auch jene, die sich nur in der digitalen Welt einen Charakter aufbauen, sich eine Fursona zeichnen und selbst keinen Fursuit haben.

Der Wunsch sich auszuleben

Hier können die Mitglieder der Szene ihre verrücktesten Fantasien herauslassen, in einer Community, in der man sich aufgehoben fühlt, weil man sich für nichts schämen muss - es gibt keine gegenseitige Werturteile.

Fast immer steht hinter dem skurrilen Fetisch, der unter Gamern, Anime- und Fantasy-Fans eine starke Verbreitung findet, die Flucht aus dem Alltag.

Bei der Kostümierung muss die Fetisch-Fangemeinde oft tief in die Tasche greifen. Die Preise für einen "Fursuit", einen Fellanzug, reichen von 600 bis 7.000 Euro. Dass Menschen damit der Realität entfliehen wollen, weil sie Angst haben, sie selbst zu sein und das Kostüm im Alltag als Schutz verwenden, zeigt, dass hier oftmals eine Problematik besteht, die einer Aufarbeitung bedürfe.

Laut Vertretern des Fetisch soll die Kostümierung meist wenig mit sexuellen Handlungen zu tun haben. Sie sehen es als Ausflug in die Welt erdachter Charaktere, Rollen, die sie sich wünschen einzunehmen. Mit Lust und Erotik soll es wenig zu tun haben, sondern mit einem spielerischen Austausch und kreativem Ausdruck.