In einem prominenten Fall sagte Venedig mit einer Eintrittsgebühr jetzt dem Massentourismus den Kampf an. In Hallstatt (Bez. Gmunden) entschied man sich zuletzt zwar gegen eine solche Lösung. Doch auch hierzulande drückt der Tagesausflug immer mehr auf die Geldbörse.
Davon heuer besonders betroffen: die oberösterreichischen Badeseen. So kostet seit Mitte Mai zum Beispiel das Parken beim beliebten Almsee in Grünau im Almtal (Bez. Gmunden) fünf Euro pro Tag.
Seit Mittwoch bleibt das auch den Gästen am Gosausee im selben Bezirk nicht mehr erspart. Dass dort das Parken bis jetzt gratis war, nutzten viele nämlich schamlos aus. Touristen ließen teilweise tagelang ihre Camper dort stehen.
Die Gebühren gelten ab sofort für alle dortigen Parkplätze, variieren zwischen zwei Euro für eine Stunde bis hin zu 30 Euro für drei Tage. Für einen Badetag sind überall 10 Euro fällig. Das Abkassieren übernimmt ein Automat.
Beim Almsee wurde bereits ein digitales Parkverwaltungssystem installiert – in Gosau soll das noch folgen. Die modernen Geräte scannen beim Ein- und Ausfahren das Kennzeichen, auch die Parkdauer wird so automatisch ermittelt.
Einem weiteren beliebten Badesee im Bezirk Gmunden – dem Vorderen Langbathsee – steht die Änderung noch bevor. Der Plan – eine Parkplatzbewirtschaftung – ging bis jetzt aber noch nicht auf. Die modernen Automaten stehen zwar schon, sind aber nicht in Betrieb.
Der geplante Starttermin für die 8-Euro-Gebühr – der erste Juli – fiel ins Wasser. Für die Umsetzung braucht es nämlich noch einen Gemeinderatsbeschluss. Die nächste Sitzung ist aber erst für den 26. September geplant.
Dass nun immer mehr Reiseziele Gebühren verlangen, kommt nicht von ungefähr. Rücksichtsloses Parken in Naturschutzgebieten und wildes Campieren sorgten an den Seen schon seit Jahren für Chaos.
Mit dem eingenommenen Geld wollen die betroffenen Gemeinden wieder für Ordnung sorgen. So sollen Müllentsorgung, saubere WC-Anlagen oder die Erhaltung der Natur finanziert werden.