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Game-Streamer cashen dank Corona so richtig ab

Auf Twitch sind die Zugriffszahlen in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Das bringt für Vollzeit-Streamer so manche Vorteile.

Heute Redaktion
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In Zeiten von Corona erleben die meisten Geschäftszweige eine Negativspirale. Bei den Entertainern aus den eigenen vier Wänden sieht das Ganze aber etwas anders aus. Die Streaming-Plattform Twitch boomt – Zuschauer sind jetzt auch während der üblichen Arbeitszeiten anwesend.

Laut der Statistikseite "Twitchtracker" sind die Zugriffszahlen enorm gestiegen: Im April erlebt der Streamingdienst in der ersten Woche mit durchschnittlich zwei Millionen gleichzeitigen Nutzern einen Anstieg von über 30 Prozent gegenüber dem Vormonat. Bereits im März war ein Anstieg von 16 Prozent zu vermerken.

Nicht nur Gamer nutzen Livestreams

Besonders der E-Sport ist beliebt, Turniere zu "League of Legends" oder "Counter-Strike" erreichen teilweise über hunderttausend Zuschauer. Momentan sind keine oder nur wenige Wettkämpfe in traditionellen (Real-World-)Sportarten zu sehen. Davon profitiert der virtuelle Sport, indem ausgefallene Offline-Turniere einfach online abgehalten werden können. Die Profi-Gamer können ihre Turniere also von zu Hause aus bestreiten.

Unterhaltung gibt es aber nicht ausschließlich im Gaming-Bereich. Obwohl Twitch sich auf Videospiele fokussiert, werden in der Kategorie "Just Chatting" zusätzlich Einblicke in die persönliche Welt der Streamer gewährt. Auch Künstler und Musiker können ihr Publikum über verschiedene Livestream-Kanäle wie Twitch, aber auch Instagram oder Tiktok erreichen.

Das Schlaraffenland für Werbung

Mit den steigenden Zahlen kommen höhere Erträge für die großen Streamer. Denn Werbeverträge werden fleißig weiter ausgehandelt, besonders seitens der Game-Entwickler – Videospiele sind momentan hoch im Kurs.

So hoch, dass in manchen Fällen sogar kein Geld fließen muss: Riot Games konnte zu seinem neuen Shooter "Valorant", der im Sommer erscheint, über eine Million Zuschauer dazu bringen, das Spiel auf Twitch anzusehen; die größten Streamer spielten freiwillig eine Vorabversion des Games. Aus Hype und Langeweile.

Dieser Marketingstreich zu Zeiten Coronas kam die Entwickler aus Los Angeles nicht sehr teuer zu stehen – Kostenpunkt für Riot Games: null Dollar.