Spielemesse der Superlative

Gamescom lockt Zehntausende, auch mit Nintendo-Comeback

Die Gamescom startet mit Neuheiten und Rekorden, doch der Spielemarkt steht trotz Konsolidierung weiter vor großen Herausforderungen.
Digital  Heute
18.08.2025, 16:37
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In dieser Woche zieht es wieder viele Spielefans nach Köln zur Gamescom. Die Computerspielemesse gilt als größte ihrer Art weltweit. Im Vorjahr waren 335.000 Besucher dort. Die Branche hat aber harte Zeiten hinter sich. Während der Corona-Zeit ging es mit den Zahlen steil bergauf, doch nach den Lockdowns sind viele Entwickler tief in die roten Zahlen gerutscht. Mittlerweile hat sich der Markt aber wieder halbwegs beruhigt.

Ein Highlight gab’s heuer schon: Mit der neuen Nintendo-Konsole konnte die Videospielbranche für Aufsehen sorgen. Die Switch 2 hat sich in den ersten Wochen ähnlich gut verkauft wie damals die erste Switch, die Nintendo 2017 auf den Markt gebracht hat. Im Gegensatz zu 2024 ist Nintendo heuer auch wieder mit einem eigenen Stand in Köln vertreten.

Los geht’s am Dienstagabend mit einer großen Eröffnungsparty in der Kölnmesse. Dort werden schon die wichtigsten Neuheiten präsentiert, die bis zum Jahresende erscheinen sollen. Besonders sehnsüchtig erwartet wird unter anderem die neue Version des Ego-Shooter-Klassikers "Call of Duty Black Ops 7". Am Mittwoch dürfen dann zuerst nur Fachbesucher rein, ab Donnerstag öffnen die Tore für alle.

Die Entwickler zeigen an ihren Ständen die aktuellsten Spiele, die du direkt ausprobieren kannst. Die Stimmung unter den rund 1.500 Ausstellern ist durchwachsen. Die großen Firmen schreiben wieder schwarze Zahlen, trotzdem wird bei den Jobs weiter gespart.

Microsoft hat Anfang Juli angekündigt, fast 9.000 Mitarbeiter abzubauen. Davon betroffen sind auch hunderte Beschäftigte beim Game-Studio King, das hinter "Candy Crush" steckt. Laut der Fachseite Game Industry Layoffs haben seit Anfang 2023 fast 30.000 Leute in der Branche ihren Job verloren, heuer waren es schon über 4.000.

Weltweit bleibt der Markt für Games aber recht stabil. Das Fachmedium Newzoo rechnet für 2025 mit einem Umsatz von 188,9 Milliarden Dollar. Gleichzeitig werden immer mehr Spiele angeboten, aber die Zahl der Spieler und die durchschnittliche Spielzeit bleiben gleich. "Jeder kämpft um ein immer kleineres Stück vom Kuchen", sagt Mat Piscatella, Experte bei Circana.

Xbox, das zu Microsoft gehört, hat zuletzt seine Strategie geändert und bietet Spiele, die eigentlich exklusiv für die eigene Konsole gedacht waren, jetzt auch für die Playstation an. "Microsoft-Spiele sind auf der Playstation sehr erfolgreich", stellt Piscatella fest. Gleichzeitig verdient Sony mit den Verkäufen im eigenen Online-Shop mit, sodass "alle gewinnen".

Auch Playstation geht diesen Weg: Viele Games, die ursprünglich nur für die Konsole waren, gibt’s jetzt auch für den Computer. Mit "Helldivers 2" erscheint jetzt erstmals sogar ein Playstation-Spiel für die Xbox. Microsoft will auf der Gamescom außerdem seine neue tragbare Konsole vorstellen, die noch heuer auf den Markt kommen soll.

Weil die Budgets kleiner werden, bekommen auch Spiele von kleinen Entwicklerstudios mehr Aufmerksamkeit. Ein Beispiel ist das französische "Clair Obscur: Expedition 33", das sich vier Millionen Mal verkauft hat – ein echter Überraschungserfolg. "Die gesamte Branche drängt auf dieses Modell", sagt Christopher Dring, Gründer der Fachseite The Game Business. "Allerdings kommen auf einen Erfolg wie 'Clair Obscur' zehn Spiele, die ihr Publikum nicht finden", schränkt Piscatella ein.

Auch bei den großen Blockbustern geht noch was: Das neue "Grand Theft Auto VI" von Rockstar Games, das im kommenden Mai erscheinen soll, steht schon jetzt vor der größten Markteinführung, die es je bei einem Unterhaltungsprodukt gegeben hat.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.08.2025, 16:44, 18.08.2025, 16:37
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