Österreich

Gänserndorf: Wirbel um Aus der Jobwerkstatt

Im Herbst 2018 wird die Jobwerkstatt in Gänserndorf geschlossen, für die Grünen ein No-Go. Es seien viele wunderbare Projekte entstanden.

Heute Redaktion
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Vizebürgermeisterin Margot Linke kritisiert das Aus der Jobwerkstatt für Jugendliche in Gänserndorf.
Vizebürgermeisterin Margot Linke kritisiert das Aus der Jobwerkstatt für Jugendliche in Gänserndorf.
Bild: iStock (Symbol), Grüne

"Mit Schrecken habe ich erfahren, dass die Jobwerkstatt Gänserndorf im Herbst 2018 geschlossen werden soll!", so die Grüne Vizebürgermeisterin Margot Linke. "Die Stadtgemeinde Gänserndorf arbeitet seit der Gründung sehr eng mit der Jobwerkstatt zusammen, viele wunderbare Projekte sind gemeinsam entstanden." Darunter seien etwa das „Gänserndorf-Kistl", der „Gansl"- und der „Biber-Steg", viele großartige Caterings und vieles mehr.



Linke: "Ich protestiere aufs Schärfste gegen die Schließung einer derartig wichtigen, erfolgreichen und notwendigen Einrichtung."

AMS: "Kurs läuft aus, nicht Projekt wird geschlossen"

Seitens der Landesgeschäftsführung des AMS NÖ heißt es in einer Stellungnahme: "Die Leitung der Geschäftsstelle des AMS Gänserndorf hat bereits Herrn Bürgermeister Lobner über das Auslaufen der Jobwerkstatt informiert. Dieser Entschluss erfolgt weder aus Gründen mangelnder arbeitsmarktpolitischer Wirksamkeit, noch aus Budgetgründen."

Die Jobwerkstatt in Gänserndorf wurde als Kurs geführt und wurde – das sehen die Vergaberichtlinien des Arbeitsmarktservice so vor – für eine Laufzeit von drei Jahren beauftragt. Eine Verlängerung dürfe maximal für ein Jahr erfolgen, vergaberechtlich sei daher eine weitere Fortführung über das Jahr 2018 hinaus nicht zulässig: "Wir sprechen hier daher auch von einem Auslaufen eines Kurses und nicht vom Schließen eines Projektes."

Andere passende Angebote

Das AMS wird, so die Entscheidung der Landesgeschäftsführung, weiterhin passende Angebote für Jugendliche neben der Produktionsschule der SozialMinisteriumsService im Bezirk einrichten. Die Vorbereitung dazu seien bereits im Laufen.

Für Linke ist die Argumentation unverständlich: "Eine sehr gut funktionierende Einrichtung zu schließen und durch etwas noch nicht genau definiertes Neues zu ersetzen, ergibt für mich einfach keinen Sinn. Noch dazu, weil ja sowohl eine Schließung als auch der Aufbau von etwas Neuem auch im zusätzliches Geld kosten."

Neun Millionen Euro Kosten

Seit 2014 gibt es in Gänserndorf die Jobwerkstatt, pro Turnus, der sechs Monate dauert, werden 32 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren aufgenommen, die einen Einstieg in die Berufswelt verpasst haben. Insgesamt investierte das AMS NÖ in die Jobwerkstatt neun Millionen Euro, die Gemeinden schießen 80.000 Euro hinzu. (wes)