Seit Jänner 2023 werden die Familien- und Sozialleistungen in Österreich jährlich an die Inflation angepasst. Im kommenden Jahr beträgt die Erhöhung der Schnellschätzung zufolge voraussichtlich 4,6 Prozent. Von der Erhöhung profitieren rund 1,2 Millionen Familien mit 1,9 Millionen Kindern, 470.000 Bezieherinnen und Bezieher von Pflegegeld, 200.000 Bezieherinnen und Bezieher von Sozialhilfe und Mindestsicherung sowie weitere Empfängerinnen und Empfänger von Sozial- und Familienleistungen.
Die Statistik Austria hat Ende Juli die Schnellschätzung für die Inflationsrate im Juli 2024 bekanntgegeben. Damit steht auch die voraussichtliche Erhöhung aller Sozial- und Familienleistungen fest. Sie werden voraussichtlich um 4,6 Prozent erhöht - das entspricht der durchschnittlichen Inflation von August 2023 bis Juli 2024. Den endgültigen Wert veröffentlicht Statistik Austria Mitte September.
Für Familien werden die Familienbeihilfe, der Mehrkindzuschlag, der Kinderabsetzbetrag, das Kinderbetreuungsgeld, der Familienzeitbonus sowie das Schulstartgeld erhöht. Auch Pflegegeld, Sozialhilfe und Mindestsicherung werden um diesen Anpassungsfaktor erhöht, ebenso die Studienbeihilfe und Schülerbeihilfe, das Kranken-, Rehabilitations- und Wiedereingliederungsgeld sowie das Umschulungsgeld.
Eine Alleinerzieherin mit zwei Kindern, die Teilzeit arbeitet und Sozialhilfe bezieht, profitiert von der Erhöhung der Sozial- und Familienleistungen im kommenden Jahr mit rund 1.100 Euro. Zusätzlich erhält sie auch weiterhin 60 Euro pro Kind und Monat - insgesamt 1.440 Euro pro Jahr. Diese wichtige Unterstützung aus dem Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut wird in neuer Form als Absetzbetrag für Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher und Alleinverdienerinnen und Alleinverdiener weitergeführt. Ab 2026 wird auch diese Leistung jährlich an die Inflation angepasst.
"Kein Land in der Europäischen Union unterstützt Familien so sehr wie Österreich. Damit das auch so bleibt werden die Familienleistungen ab 1.1.2025 nach der ersten Schnellschätzung um 4,6 Prozent erhöht. Die Inflationsanpassung der Familienleistungen stellt einen Meilenstein in der Familienpolitik dar und kommt direkt den 1,2 Millionen Familien und 1,9 Millionen Kindern in Österreich zugute. Denn Familien sind das Herzstück unserer Gesellschaft und verdienen die bestmögliche Unterstützung", so Familienministerin Susanne Raab.
Das gilt natürlich auch für jene neunköpfige Familie aus Syrien, die in der Bundeshauptstadt 4.600 Euro Mindestsicherung kassiert. Mit Jahreswechsel erhält das Migranten-Paar mit sieben Kindern also noch mehr Sozialhilfe und darf sich dann sogar über 4.755 Euro pro Monat freuen. Zusätzlich bekommt die Großfamilie aber noch weitere Unterstützungen. "Heute" fasst jene Leistungen zusammen, auf die das Migranten-Pärchen Anspruch hat.
Der vermeintliche Geldregen lässt die Wogen in der Bundeshauptstadt jedenfalls gerade ordentlich hochgehen. "Es ist ein unfassbarer Skandal", meinte etwa Wiens FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss.
Der Streit um die Mindestsicherung brachte bei Sozialstadtrat Peter Hacker (SP) das Fass zum Überlaufen. "Krauss hat nur aufgedeckt, dass er rechnen kann. Er gibt wahrscheinlich mehr Geld an einem Abend mit seinen Haberern im Wirtshaus aus, als für ein Kind in der Mindestsicherung vorgesehen ist", poltert der Sozialstadtrat im Interview mit "Heute".