Österreich

"Gas-Ganove" muss 12 Jahre hinter Gitter

Ein Pole (62) ließ vor der Räumung Gas in die Wohnung strömen, durch Glück kam es zu keiner Explosion. Wegen versuchten Mordes bekam er 12 Jahre Haft.

Christian Tomsits
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Der Gas-Ganove (61) wurde in Handschellen vorgeführt.
Der Gas-Ganove (61) wurde in Handschellen vorgeführt.
Denise Auer

Ein Funke hätte genügt und das ganze Haus wäre in die Luft gegangen: Nachdem er monatelang seine Miete nicht zahlte, sollte Maciej W. am 13. Juli aus seiner Wohnung in Wien-Ottakring hinausgeworfen werden. Die Delogierung wurde für acht Uhr fixiert. In der Nacht zuvor schmiedete der gelernte Industriemechaniker einen grausamen Plan: Um bei der Räumung eine tödliche Explosion herbeizuführen, manipulierte er die Gastherme. Zwei Stunden vor der Delogierung machte sich der 62-Jährige aus dem Staub. Kurz darauf stand der Gerichtsvollzieher vor der versperrten Türe – dahinter schwebte ein hochexplosives Gas-Luft-Gemisch in den Räumen.

Schlosser löste beinahe Explosion aus

Anwalt Reichenbach verteidigte den Angeklagten

Mit dem Urteil zufrieden: Verteidiger Andreas Reichenbach
Mit dem Urteil zufrieden: Verteidiger Andreas Reichenbach
Denise Auer

Nur durch Glück kam es beim Öffnen der Eingangstüre durch den Schlosser zu keiner massiven Explosion. Dafür stand der Arbeitslose wegen vielfachen Mordversuchs und versuchter Brandstiftung vor dem Wiener Landesgericht. "Ich wollte nur mich selbst umbringen, dachte das Gas sei giftig und nicht explosiv", behauptete der studierte Industriemechaniker vor dem Richter. Der glaubte ihm kein Wort – die Geschworenen ebenfalls nicht. Für seine vorsätzliche Tat bekam der durch Alkohol schwer gezeichnete Mann 12 Jahre Haft. Er und sein Verteidiger Andreas Reichenbach waren mit dem Ergebnis zufrieden – denn das Urteil hätte auch durchaus höher ausfallen können. Da die Staatsanwaltschaft noch keine Erklärung abgab, ist es noch nicht rechtskräftig.

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