Teuerung ohne Ende

Gas-Hammer: Preise fallen, Familien zahlen dennoch mehr

Die Großhandelspreise gingen im Vorjahr steil nach unten. Viele Kunden ärgern sich jetzt aber über hohe Nachzahlungen.

Newsdesk Heute
Gas-Hammer: Preise fallen, Familien zahlen dennoch mehr
Bereits ab Jänner soll in Deutschland die Gaspreis-Bremse gelten.
Wolfgang Filser / SZ-Photo / picturedesk.com

Das erste Halbjahr geht zu Ende, viele Österreicher bekommen Post von ihrem Energieversorger. Inhalt: Die gefürchtete Jahresabrechnung für den Gasverbrauch 2023.

Leserin Martina S. öffnete ihr Kuvert diesmal voller Zuversicht: Sie hat den Gasverbrauch ihrer Familie im Vorjahr stark gedrosselt, auch der Zähler vor der Wohnungstür zeigt weniger an.

Saftige Forderung trotz weniger Verbrauch

Dann der Schock: Trotz 12,37 % weniger Verbrauch (wird auch auf der Jahresabrechnung angegeben) und vor allem trotz stark fallender Gaspreise im Laufe des vorigen Jahres, wird eine saftige Nachzahlung in der Höhe von 2.130 Euro verlangt!

Die Wienerin Martina S. ist kein Einzelfall. Auch in Niederösterreich gehen beim Konsumentenschutz der Arbeiterkammer viele Beschwerden ein: "Nicht nur telefonische, sondern auch schriftliche und persönliche Beratungen sind im Vorjahr ums zweifache gestiegen. Auch aktuell sind die Zahlen sehr hoch im Bereich Gas, Strom und Fernwärme.".

"Heute" fragte bei den Experten nach: Aus der E-Control heißt es, die Großhandelspreise für Gas sind im Vorjahr stark gesunken (um bis zu zwei Drittel). Nachsatz: Natürlich dauert es, bis diese Preisminderungen beim Konsumenten ankommen, aber das sollte schon längst der Fall sein.

Sinkende Preise haben sich nicht überall ausgewirkt

Die Österreichische Energieagentur antwortet "Heute" gegenüber so: „Allgemein lässt sich sagen, dass sich der sinkende Trend bei den Gaspreisen am Großhandelsmarkt 2023 noch nicht überall auf die Haushaltspreise ausgewirkt hat. Das hängt davon ab, welchen Vertrag der einzelne Haushalt hat und mit welcher Beschaffungsstrategie der Energieversorger arbeitet – also etwa, mit wie viel Vorlaufzeit Gas eingekauft wird.

Fazit: Es ist leider so, dass die Konzerne weniger für das Gas zahlten, ihre Konsumenten aber tiefer in die Tasche greifen müssen.

Die Bilder des Tages

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>26.07.2024: "Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF.</strong> Russland sucht die Ukraine aktuell mit einem Drohnen-Großangriff heim. <a data-li-document-ref="120049963" href="https://www.heute.at/s/solange-putin-am-leben-ist-expertin-erstaunt-im-orf-120049963">Die Professorin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation im ORF. &gt;&gt;&gt;</a>
    26.07.2024: "Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF. Russland sucht die Ukraine aktuell mit einem Drohnen-Großangriff heim. Die Professorin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation im ORF. >>>
    Screenshot ORF

    Auf den Punkt gebracht

    • Trotz stark gesunkener Großhandelspreise für Gas im Vorjahr, müssen viele österreichische Familien hohe Nachzahlungen leisten, da sich die Preisminderungen noch nicht auf die Haushaltspreise ausgewirkt haben
    • Die Energieversorger scheinen weniger für Gas zu zahlen, während die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen müssen
    red
    Akt.