Niederösterreich

Gaspreise im Sinkflug! Darum bleiben Tarife aber hoch

Die Gaspreise sinken, aber dennoch bleiben die Preise bei der EVN oder Energie AG hoch. "Heute" kennt die Gründe dafür.

Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Die EVN verfolgt eine langfristige Einkaufspolitik.
Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Die EVN verfolgt eine langfristige Einkaufspolitik.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) fällt im März 2023 im Vergleich zum Vormonat Februar um 21,2 Prozent. Gegenüber März 2022 liegt er 16,9 % niedriger. 

Gasindex halbiert

Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Index fällt im März 2023 auf 367,33 Punkte. In den vergangenen zwölf Monaten lag der ÖGPI im Schnitt bei 607,48 Punkten. 

Der akutelle Gaspreisindex.
Der akutelle Gaspreisindex.
Austrian Energy Agency

Und dennoch bleibt der Gaspreis für viele Kunden recht hoch. Bei der EVN kostet etwa eine Kilowattstunde Gas 14,892 Cent (Tarif Optima Garant BioGas) oder 14,4120 Cent (Optima Garant Gas). Billiganbieter drängen jetzt aber wieder in den Markt, bieten Gas zu niedrigen Preisen an.

Billiganbieter drängen in den Markt

Stefan Zach von der EVN erklärt: "Blickt man zwei Jahre zurück, gab es im Jänner 2020 noch eine Vielzahl an Angeboten am Markt – 134 Angebote Strom, 111 Angebote Gas von insgesamt 62 Anbietern. Zwischenzeitlich (März 2020) waren es sogar 171 Angebote Strom und 144 Angebote Gas. Derzeit gibt es nur noch (oder schon wieder) 17 Anbieter mit 53 Angeboten Strom und 14 Anbieter mit 48 Produkten Gas."

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    Noch sind die Energiepreise sehr hoch.
    Noch sind die Energiepreise sehr hoch.

    Denn: In den letzten Monaten hätten zahlreiche Anbieter ihre Angebote zurückgezogen. Viele dieser Anbieter würden ihre Kontingente auf den sogenannten Spot-Märkten beziehen: Eine Strategie, die früher Preisvorteile verschaffte, entpuppte sich in der Krise als große Herausforderung, der viele Unternehmen nicht gewachsen waren. Extreme Preissteigerungen, massenhafte Kündigungen und Ähnliches waren die Folge.

    EVN mit langfristiger Einkaufspolitik

    "Als verlässlicher Partner konnte EVN durch ihre langfristig orientierte Einkaufspolitik ihren Kundinnen und Kunden durchgehend faire Preise ermöglichen und die Versorgungssicherheit mit Strom und Gas in diesem Winter gewährleisten. Monatelang war die EVN auch der günstigste Anbieter (unter den wenigen, die überhaupt noch angeboten haben)", so der Sprecher des Energieriesens und verweist dabei auf 35.000 Kunden, die zur EVN zurückgewechselt haben.

    "Heute, im Februar 2023, wo langsam eine Entspannung an den Großhandelsmärkten erkennbar ist, kommt auch langsam wieder Bewegung in den Markt. Anbieter, die keine Last des Winters tragen und nun ihre Kontingente wieder kurzfristig auf den Spot-Märkten beziehen, trauen sich, Angebote zu legen. Als verlässlicher Anbieter, der die Versorgungssicherheit im Blick hat und für seine Kundinnen und Kunden vorsorgt, tragen wir eine besondere Verantwortung. Und auch wenn wir wie alle hoffen, dass die sich die Situation wieder entspannt und sich die Preise wieder auf ähnlichem Niveau wie vor der Krise einpendeln: Wer garantiert, dass die Krise schon vorbei ist?", so Zach weiter.

    Eine gute Nachricht für EVN-Kunden hat Stefan Zach auch noch: "Natürlich werden wir der neuen Preissituation auf den Märkten Rechnung tragen. Wir arbeiten an einem Tarif-Angebot für unsere Kund*innen, bei dem eine längerfristige Kundenbindung preislich abgegolten wird. Chancen und Risken müssen sich dabei die Waage halten. Und Transparenz steht dabei an erster Stelle."

    Ähnliche Lage bei Energie AG

    Die Energie AG hat folgende Preise: 32 Cent für Strom und 14,35 Cent pro kWH für Kunden, die einen Liefervertrag mit der Energie AG vor dem 1.2. 2023 abgeschlossen haben und 37,80 Cent für Strom und 16,59 Cent für Gas pro kWh für Kunden, die einen Liefervertrag mit der Energie AG nach dem 1.2. 2023 abgeschlossen haben.

    Karin Strobl von der Energie AG erläutert: "Die Energie AG hat für Ihre Kund:innen erst kürzlich ein Entlastungspaket bei Strom und Gas geschnürt. Um die Versorgungssicherheit für ihre Kund:innen zu gewährleisten, verfolgt die Energie AG eine langfristige Beschaffungsstrategie. Dort, wo es uns allerdings möglich ist, werden wir selbstverständlich unmittelbar die Preise senken."

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