Wirtschaft

Gaspreise steigen – Fernwärme plötzlich voll im Trend

Die Nachfrage nach Immobilien mit Fernwärme-Anschlüsse sind wegen der steigenden Energie-Preise rasant im steigen. 

Heute Redaktion
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Die Heizkosten haben in den vergangenen Monaten massiv zugelegt. (Symbolbild)
Die Heizkosten haben in den vergangenen Monaten massiv zugelegt. (Symbolbild)
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Die Teuerungen betreffen viele Bürgerinnen und Bürger in ihrem täglichen Leben massiv. Auch am Wohnungsmarkt zeigt sich nun eine Tendenz, die zu beobachten ist. Die Abhängigkeit vom russischen Erdgas, das zuletzt massiv im Preis gestiegen ist, führt zu einer steigenden Beliebtheit von Wohnungen und Häuser mit Fernwärme-Anschluss. 

Fernwärme-Nachfrage steigt 

"Vergleicht man die Stichwortsuchen im Immobilienbereich aus dem ersten Quartal 2021 mit jenen vom ersten Quartal 2022 hat sich das Stichwort Fernwärme verdreifacht", sagt Andreas Pucher von Willhaben auf Anfrage der APA. Nun wird von der Verkaufsplattform überlegt, einzubauen, dass man dezidiert nach Heizungsart suchen kann.

"Fix geplant ist die Funktion noch nicht, aber wir beobachten das Thema Energie aktuell - wie wohl sehr viele - besonders intensiv", so Pucher. Neben dem Krieg in der Ukraine und Informationen dazu stiegen nun auch Suchanfragen zu "Wärmepumpen" und "Pellets". 

Beim direkten Konkurrenten von Willhaben, ImmoScout ist die Art der Heizung als Kategorie "derzeit noch nicht in den Suchfunktionen vorhanden", wie es heißt. Auch hier will man aber nun eine derartige Funktion einbauen. Die Erhebung dieses Angebots sei jedenfalls möglich. Bereits im März 2022 waren mehr als die Hälfte der inserierten Wohnungen und Häuser an die Fernwärme angeschlossen. 7,9 Prozent verfügten über eine Luftwärmepumpe und 7,1 Prozent nutzten Geothermie. Gasheizungen gab es bei 32,4 Prozent der Inserate, Öl bei 1,5 Prozent.

Damit gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg. So wurden im März 2021 43,8 Prozent der damals inserierten Immobilien mit Fernwärme geheizt, 44,7 Prozent hatten Gasheizungen. Wärmepumpen spielten vor einem Jahr in den Inseraten noch eine kleinere Rolle: 6,4 Prozent nutzten die Wärme der Umgebungsluft, 2,7 Prozent die Erdwärme.

Achtung: Fernwärme auch oft mit Gas

Mittlerweile ist Fernwärme auch in Wien, wo bisher Gasthermen dominierten, auf dem Vormarsch. Binnen eines Jahres stieg ihr Anteil bei Wohnungsinseraten von 30 auf 40 Prozent. Auch Wärmepumpen finden in der Bundeshauptstadt immer öfters Verwendung. Der Anteil, der mit Gas beheizten Wohnungen, hingegen sank von 56,1 Prozent im März 2021 auf 42,3 Prozent im März 2022.

Doch Vorsicht: Fernwärme ist teils ein undurchsichtiges Konstrukt: So hängt etwa die Fernwärme St. Pölten, wie auch andere, zu einem großen Anteil, erst wieder an den Gaskesseln - mehr dazu hier und hier.

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    Alle kalten Gerichte in die Mikrowelle zu schmeißen verbraucht mehr Strom als du denkst. Tatsächlich ist es am effizientesten, wenn du deine Speisen auf den Herd erwärmst. Wasser solltest du jedoch lieber im Wasserkocher aufwärmen, denn um Wasser aufzuwärmen schluckt dein Herd mehr Strom.
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    Getty Images/iStockphoto
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