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Gassigehen in Zeiten der Coronakrise

Heute Redaktion
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Das müssen Frauchen und Herrchen über das Gassigehen während der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen in Österreich und einer möglichen Heim-Quarantäne wissen.

Um das Coronavirus einzudämmen, verlässt in Österreich ab sofort (16.3.2020) nur noch das Haus/die Wohnung, wer eines der folgende drei Dinge zu tun gedenkt: Arbeiten gehen, Einkäufe erledigen und Hilfsbedürftigen helfen. Für Hundehalter kommt noch ein vierter, unumgänglicher Punkt hinzu - nämlich Gassigehen.

Hundehalter sind verunsichert. Darf ich jetzt noch Gassigehen? Darf ich in die Hundezone? Darf ich andere Herrchen und Frauchen zum Spazierengehen treffen? Wer geht mit dem Hund Gassi, wenn ich in Heim-Quarantäne bin? Hier ein Überblick.

Achtung vor Fake-News! Es kann im Zusammenhang mit dem Coronavirus und Haustieren nicht oft genug erwähnt werden: Keine Angst. WHO wie Wissenschaft sind sich einig, dass Haustiere das Coronavirus NICHT übertragen oder sich damit infizieren können.

Darf ich während der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen Gassigehen?

JA! "Hundehalter dürfen Gassigehen", heißt es auf Nachfrage von "Heute" aus dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Spaziergänge in Hundezonen ums Haus oder im Wald bleiben derzeit weiterhin erlaubt, solange man - wie immer und überall derzeit - genug Abstand zu anderen Menschen hält. (Stand 17.3.2020)

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Darf ich Gassigehen, wenn ich in Heim-Quarantäne bin?

Nein! "Das widerspricht eindeutig den Vorgaben und dem inhaltlichen Sinn einer Quarantäne...", heißt es aus dem Sozialministerium.

Wer unter Heim-Quarantäne steht, darf die eigenen vier Wände nicht verlassen. Die einzige Ausnahme: Wer einen eigenen Garten hat, darf diesen nutzen. Ansonsten müssen Hundehalter ihren "Notfall-Freund" oder andere, hilfsbereite Menschen bitten, mit dem Vierbeiner Gassi zu gehen. Im Notfall kann der Vierbeiner (bezahlt) auch in einem Tierheim untergebracht werden.

Worauf muss ich ab jetzt beim Gassigehen achten?

Wer nicht unter Heim-Quarantäne steht, darf also auch weiterhin mit seinem Hund Spazierengehen. Allerdings nicht in Gruppen. Wichtig ist, dass man beim Gassigehen genügend Abstand zu anderen Personen hält .

Aus dem Büro von Stadträtin Ulli Sima heißt es auf Nachfrage von "Heute" dazu, Hundehalter dürfen: "Alleine (mit dem Hund) rausgehen oder maximal mit den Menschen, mit denen man im Haushalt lebt. Das gleiche gilt auch für den Wald, Spazierengehen ist erlaubt, am besten alleine mit Hund..."

Sind Hundezonen geöffnet?

Stand 16.3.2020 sind die Hundezonen weiterhin geöffnet. Allerdings ist darauf zu achten, dass sich nie zu viele Personen zur gleichen Zeit darin aufhalten, heißt es auf Nachfrage von "Heute" beim Sozialministerium:

"Bei Hundezonen ist darauf zu achten, dass es zu keinen Menschenansammlungen kommt – abhängig von der jeweiligen Größe und Nutzung der Hundezone."

Darf ich mich mit Freunden zum Gassigehen treffen?

Nein, bitte alleine Gassigehen oder maximal mit dem/den Menschen, mit dem/denen du in einem Haushalt lebst.

"Grundsätzlich sollte sich der Aufenthalt im Freien so gestalten, dass Kontakt zu Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, vermieden wird", heißt es aus dem Sozialministerium auf Nachfrage von "Heute".

Wer geht mit meinem Hund Gassi, wenn ich in Quarantäne bin?

"Wie in anderen Krankheitsfällen auch müssen HundehalterInnen auch in der aktuellen Situation selber Sorge dafür tragen, dass ihr Tier betreut wird - Familie, Freunde, Nachbarn, etc!, heißt es aus dem Büro von Stadträtin Ulli Sima. Man könne sich auch an Tierheime wenden, müsse jedoch telefonisch abklären, ob diese genug Kapazitäten haben.

"Seitens der Stadt Wien sind keine Unterstützungen für Hundebesitzer geplant.", heißt es aus Simas Büro weiter auf Nachfrage von "Heute".

INFO: Die Versorgung von Hunden in Österreich wird weiterhin bestmöglich unterstützt und gewährleistet. Es gibt private Initiativen, die betroffenen Hundebesitzern (auch Listenhund-Besitzern) helfen. Auch kommerzielle Gassi-Services und Hundepensionen dürfen ihre Dienste unter gewissen Auflagen weiterhin anbieten. "Jeder Hundehalter, der in diesen schwierigen Zeiten professionelle Unterstützung im Rahmen der Versorgung seines Hundes benötigt, braucht sich keine zusätzlichen Sorgen zu machen und kann sich (wie gewohnt) an seinen Tiersitter / seine Tierpension wenden!", beruhigt Elisabeth Mannsberger, stellvertretende Bundesberufsgruppensprecherin der Tierbetreuer Österreich. Infos dazu findest du auf der WKO-Website, Stichwort Tierbetreuung.

"+++ Anlaufstellen und Notfall-Hotlines für Haustierbesitzer und Hundehalter +++

Tipps fürs Gassigehen

- Wenn du ein Auto hast, benutze das Auto, um mit dem Hund in den Wald zu fahren. Die Öffis dürfen dafür nicht genutzt werden.

- Wasch dem Hund nach dem Spazierengehen gründlich die Pfoten ab, wer weiß welche Viren darauf haften.

Worauf achten, wenn ich mit Hund von Corona-Patienten Gassi gehe?

Aus dem Bundesministerium für Soziales,Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz heißt es, dass in diesem Fall auf ein "hygienisches Vorgehen zu achten – Reinigung /Desinfektion von Leine, frisch gewaschenes Körbchen…".

Sicherheits- und Hygienemaßnahmen:

- Achte darauf, dass du keinen direkten Kontakt mit dem Hundehalter hast. Er kann den Hund im Vorzimmer oder vor der Wohnungstüre anleinen, der Gassigeher holt den Hund von dort ab.

- Am besten haben Gassigeher zumindest eine eigenen Leine dabei. Dann fassen Hundehalter und Gassigeher nicht beide dieselbe Leine an.

- Wenn möglich, nicht vom Hund abschlecken lassen.

- Hände desinfizieren (nach dem Streicheln, Spazierengehen)

- Hund zur Übergabe wieder vor der Wohnungstüre oder im Vorraum anleinen und gehen.

- Händewaschen! Händewaschen! Händewaschen!

Die aktuelle Corona-Karte für Österreich:

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