Österreich

Wiener Bierlokal legt nach "Heute"-Bericht nach

Heute Redaktion
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Eine Ein-Stern-Bewertung auf TripAdvisor brachte Nikolaus M. Beleidigungen durch den Lokalbesitzer ein. Nun legt dieser mit einer weiteren Nachricht nach.

Der Streit zwischen der "1516 Brewing Company" und Nikolaus M. (32, Name geändert) geht in die nächste Runde. Nachdem "Heute" über die wüste Beleidigungen berichtet hat, die Nikolaus nach einer Negativ-Kritik auf TripAdvisor über sich ergehen lassen musste, legt der Wut-Wirt nun nach.

"Ich habe wieder eine E-Mail bekommen", erzählt Nikolaus gegenüber "Heute". Darin schreibt das City-Pub, nicht sie, sondern Nikolaus hätte ein Problem. "Du hast keinen Tisch bekommen und weinst jetzt wie eine Zicke. Eine billige. Aber du bist ein Erwachsener, wer soll dich so respektieren?"

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Diese Mail sendete das Lokal an Nikolaus M.

Wirtschaftskammer bedauert: "So soll's nicht ablaufen"

Nun überlegt Nikolaus eine Beschwerde gegen die Beleidigungen einzulegen. "Eine eigene Schlichtungs- oder Beschwerdestelle für Kunden gibt es nicht", heißt es von der Wirtschaftskammer Wien. Der Fall sei aber jedenfalls bedauerlich, "so sollte der Kontakt nicht ablaufen", wird betont.

Beleidigende Reaktionen offenbar kein Einzelfall

Auf den Artikel hin meldete sich auch Mathias S. (Name geändert), dem in der Brewing Company im Mai 2015 ähnliches widerfahren ist. Sein Feedback, dass das Essen früher besser war, wurde vom Lokal auf einer Inkompetenz-Skala von 1 bis 10 auf die Stufe 11 gestellt. "Bitte empfehlen Sie uns nicht weiter, tun Sie das Gegenteil. Wien hat genug miese Restaurants, die Sie zufriedenstellen werden, besuchen Sie diese", heißt es in einer E-Mail des Lokals.

Wirt: "Haben es satt, uns mit Bewertungen erpressen zu lassen"

Auch auf die "Heute"-Bitte um eine Stellungnahme zu den Anschuldigungen reagierte der Lokalbesitzer unwirsch. So übte er etwa Kritik an den Online-Bewertungen: "Die Branche hat es satt, sich mit irgendwelchen Bewertungen in sozialen Medien erpressen zu lassen. Wir haben als Brauerei auch deshalb so viele weibliche Gäste, weil wir dementsprechend für deren Sicherheit und Wohlergehen sorgen. Da gehört auch dazu entsprechend zu handeln, unter Umständen einen Gast zurechtzuweisen, der die Galanterie nicht beim Elmayer lernen durfte".

Nur: Um den Umgang mit weiblichen Gästen oder Personal ist es im Mailverkehr zwischen Nikolaus und dem Pub nie gegangen. Und den Benimmkurs dürfte, seinen Wortmeldungen nach zu schließen, auch der Brewing Company-Chef ausgelassen haben. (lok)