Wirtschaft

Gastro zu Öffnungs-Plänen: "Frustration & Enttäuschung"

WKÖ: Kraus-Winkler und Pulker: "Regionale Lösung und Schanigärten sind Lichtblicke, nützen Großteil der Betriebe aber nicht."

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Ab Ostern dürfen die Schanigärten wieder öffnen.
Ab Ostern dürfen die Schanigärten wieder öffnen.
picturedesk.com (Symbolbild)

"Auch wenn der am Montag verkündete Weg einer regional unterschiedlichen Vorgangsweise und erster Öffnungsschritte in Vorarlberg sowie die österreichweite Öffnung der Schanigärten ab Ostern Lichtblicke sind, so überwiegen für einen Großteil unserer Betriebe dennoch Frustration und Enttäuschung, denn für sie bedeutet das eine Verlängerung des Lockdowns", kommentieren die Obleute der Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker, den aktuellen Fahrplan der Bundesregierung.

Da der Dauerlockdown für Unternehmer und ihre Mitarbeiter sowie Gäste eine enorme Belastung darstellt, hatten viele Betriebe auf ein rasches Öffnen gedrängt. "Was jetzt parallel zum Probelauf in Vorarlberg rasch folgen muss, ist eine Perspektive für alle unsere Betriebe in allen Bundesländern."

Kraus-Winkler: "Wir haben gezeigt, wie sicheres Öffnen geht, und unsere Hausaufgaben gemacht. Präventions- und Hygienemaßnahmen liegen am Tisch, gemeinsam mit Eintrittstests sowie Abstands- und Maskenpflicht hätten wir unseren Gästen größtmögliche Sicherheit bieten können. Man muss an Urlaub in Österreich wieder glauben können."

Dass es nun für fast alle wieder 'Bitte Warten' heißt, trifft nicht nur die Betriebe in Mark und Bein. "Auch die Menschen in Österreich brauchen dringend wieder sichere Orte der Begegnung, wollen einfach nur wieder gut essen gehen oder ein paar entspannte Tage abseits des eigenen Wohnzimmers verbringen. Wir wissen aus Umfragen, dass sie dafür auch bereit sind, alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen mitzutragen", betont Gastro-Obmann Pulker.

Betriebe brauchen dringend Perspektive und Planbarkeit

Dass ein österreichweites Aufsperren von Gastronomie und Hotellerie nun nicht, wie erhofft, endlich in greifbare Nähe rückt, ist ein herber Rückschlag für die touristischen Branchen. "Uns war wichtig, dass all jene jetzt öffnen können, die öffnen wollen. Das Virus wird uns noch länger begleiten, wir müssen also einen praktikablen, gangbaren Weg finden, damit zu leben", zeigt sich Pulker überzeugt. Auch die fehlende Planungssicherheit lastet den Unternehmerinnen und Unternehmern schwer auf den Schultern.

Hotellerie-Sprecherin Kraus-Winkler: "Wir haben immer wieder auf die notwendige Vorlaufzeit hingewiesen. Mit jeder weiteren Verschiebung verlieren immer mehr Betriebe, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Vertrauen in eine planbare, baldige Öffnung. Je länger eine solche rausgezögert wird, um so schwieriger wird es auch, Mitarbeiter zu halten oder für die kommende Saison zu finden."

Langfristige Maßnahmen festlegen

Die aktuellen Ergebnisse der bisherige Wintersaison spiegeln – mit einem Einbruch der Nächtigungen um 92,3% von November 2020 bis Jänner 2021 - die dramatische Situation der Betriebe wider. Die massiven Nächtigungseinbrüche führen natürlich zu hohen Umsatzverlusten, die durch die Hilfsmaßnahmen nicht vollständig kompensiert werden können.

Für die entstandene und noch entstehende Neuverschuldung der Betriebe - durch Überbrückungskredite sowie gestundete Steuern und Abgaben – braucht es dringend eine langfristige Lösung, unterstreicht Kraus-Winkler: "Die kann nur heißen: Fremdkapitalbelastung reduzieren, Eigenkapital stärken und zusätzlich ganz wichtig Liquidität jetzt wieder sichern. Betriebe stehen hier mit dem Rücken zur Wand."

"Haben Fuß in der Tür"

Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer erklärt gegenüber der APA: "Jetzt haben wir den Fuß in der Tür. In einem nächsten Schritt bringen wir die Gäste in die Lokale, Hotels und Veranstaltungssäle." Und Generalsekretär Karlheinz Kopf ergänzt: "„Illegale Treffen und Feiern ohne Tests und ohne Sicherheitsmaßnahmen sind das viel größere Risiko als eine Öffnung auf Basis aller Konzepte, die bereits im Sommer funktioniert haben."

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