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Gears of War 4 im Test: Das neue, gute alte Gears

Seit fünf Jahren haben Action-Liebhaber einem neuen, vollwertigen "Gears of War" entgegen gefiebert.

Heute Redaktion
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Eine heikle Aufgabe für das Studio The Coalition: Können die Kanadier frischen Wind in die "Gears"-Serie bringen und den Fans gleichzeitig das bewährte Spielgefühl der Vorgänger auf der Xbox One liefern?

Die gute Nachricht: Gears of War 4 ist trotz Neuerungen ein waschechtes Gears. Aus der dritten Person steuert man einen waffenstarrenden Action-Helden durch schlauchartige Levels, hechtet von Deckung zu Deckung und flankiert anstürmende Feinde. Selbstverständlich ist auch wieder das Kettensägen-Gewehr im Gepäck, mit dem man Aliens und Roboter in ihre Einzelteile zerlegt. Dabei spritzt literweise Blut – Gears ist ganz klar eine Serie, die sich an Erwachsene richtet.

In der Kampagne schlüpft ihr in die Rolle von J.D. Fenix, Sohn des Helden aus den Vorgängern. 25 Jahre nach dem Ende des letzten Teils sind die Locust besiegt. Die Menschen leben in Städten, die durch Sturmwällen vor den heftigen Unwettern auf dem Planeten Sera geschützt sind. Zu viel wollen wir über die Story an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: J.D. Fenix ist einer der "Outsider" – regierungsfeindliche Systemaussteiger – die abseits der Städte leben, und muss sich sowohl gegen die mechanischen Soldaten der KOR, als auch die Monster des "Schwarms" wehren.

Kampagne: Kurz und knackig

Am meisten Spaß macht das im Koop mit einem menschlichen Mitspieler, aber auch die KI-Kollegen erledigen ihre Aufgabe durchaus gut. Besonders lange ist die Kampagne nicht: Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad haben auch langsame Spieler, die die Levels nach versteckten Sammelstücken absuchen, nach rund zehn Stunden das Ende gesehen.

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Besonders gut hat uns gefallen, dass das Testosteron-Level unserer Helden im Vergleich zu den ersten drei Gears-Teilen augenscheinlich etwas gesunken ist. Statt aufgeblasener Muskelprotze mit Macho-Sprüchen sind J.D. und seine Mitstreiter lebensechte(re) Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann und zwischen denen stets ein leicht ironischer "Schmäh" läuft.

Robo-Gegner zwingen uns zum Umdenken

Ein Highlight ist auch das Gameplay: Serien-Veteranen werden sich im neuen Gears sofort zuhause fühlen. Bekannte Features wie das aktive Nachladen, bei dem man sich durch Tastendruck im richtigen Moment einen Bonus verschaffen kann, sind wieder dabei.

Dafür, dass keine Langeweile aufkommt, sorgen neue Gegnertypen und Waffen. Die Roboter-Gegner sterben zwar nicht so blutig wie die "Locust", was für manche Spieler ein Wermutstropfen sein könnte. Dafür bringen die verschiedenen Technologien Abwechslung ins Spiel.

Action-Einlagen und Schießereien

Gegner mit starken Schilden müssen wir etwa von der Seite ausschalten und zu den Selbstmord-Robotern, die vor ihrem Tod auf uns zustürmen und dann explodieren, halten wir am besten großen Abstand. Neue Strategien können wir auch durch die heftigen Stürme einsetzen, die um den Planeten toben. Durch gezielte Schüsse bringen wie die Deckung unserer Gegner ins Wanken und Granaten sollten wir tunlichst nicht gegen den Wind werfen.

Dass Gears of War 4 trotz bekanntem Spielprinzip nicht monoton wird, garantieren kurze Action-Einlagen, die die Stellungs-Ballerei unterbrechen. Etwa, wenn Ihr auf Motorrädern vor Regierungstruppen flüchtet und wild um Euch ballert.

Alles, was das Baller-Herz begehrt

Selbstverständlich ist auch die Waffenkiste wieder prall gefüllt. Von Klassikern wie der Schrotflinte oder dem Sturmgewehr mit Kettensäge über Scharfschützengewehre und Puls-Rifles bleiben keine Wünsche offen. Richtig Spaß macht eine neue zweiläufige Flinte: Sie feuert den ersten Schuss, wenn wir den Trigger ziehen, den zweiten, wenn wir wieder loslassen. 

Multiplayer-Spaß für Monate

Wesentlich länger als mit der Kampagne ist man mit den Multiplayer-Modi beschäftigt. Da wäre zum einen der beliebte Horde-Modus, bei dem man gemeinsam mit bis zu vier Freunden immer stärker werdende Wellen an KI-Gegnern vernichten muss. Türme und Verteidigungsanlagen können gegen Credits gekauft werden und machen das Leben leichter.

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Hier sollte man sich tunlichst mit seinen Mitspielern absprechen und klug investieren, sonst hat man gegen die fiesen Monster keine Chance. Nicht fehlen darf auch das klassische Deathmatch, bei dem Spieler gegeneinander antreten. Boni, die man sich durch Erfolge im Horde-Modus erspielt, können hier eingesetzt werden.

Unser Fazit

Reine Solo-Spieler sollten gut überlegen, ob sie Gears of War 4 zum Vollpreis kaufen, denn die Kampagne beschäftigt nur rund zehn Stunden. Erst in Kombination mit den Multiplayer-Modi ist Spielspaß für ein Vielfaches dieser Zeit garantiert.

Quelle: YouTube

Wer die ersten drei Gears mochte, kann auch beim neuesten Teil getrost zugreifen: The Coalition hat den Spagat zwischen Fan-Service und Innovation geschafft und der Gears-Reihe einen würdigen neuen Spross geschaffen.