Coronavirus

"Gefährlich" – scharfe Kritik an neuen Quarantäneregeln

Die Bundesregierung hat neue Omikron-Regeln beschlossen, die Quarantäne für Kontaktpersonen neu geregelt. Das sorgt bei Experten für Kritik.

Heute Redaktion
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Die Omikron-Welle rollt über Österreich.
Die Omikron-Welle rollt über Österreich.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Die Omikron-Welle rollt über Österreich. Am Donnerstag hat die Regierung daher neue Maßnahmen präsentiert. So wird etwa die Quarantäne für Kontaktpersonen neu geregelt. 

Die Klassifikation von K2-Kontaktpersonen wird komplett abgeschafft und die Quarantäne auf fünf Tage verkürzt, danach ist ein Freitesten möglich. Jene, die bereits geboostert wurden und einen Corona-Kontakt hatten, müssen nicht mehr in Quarantäne. Auch wenn man einen Infizierten in einem FFP2-Setting getroffen hat, gilt man NICHT als Kontaktperson. 

Kein Contact-Tracing mehr

Das stößt bei einigen Experten auf Kritik. Sie sehen einen Deckmantel für eine Durchseuchung der Bevölkerung. Der Statistiker Erich Neuwirth ist überzeugt, dass die angekündigten Maßnahmen "sicher weniger bringen" werden als ein Lockdown, wie er in "Wien heute" betonte. Dass dreifach Geimpfte nicht mehr als Kontaktperson zählen hätte zur Folge, dass da auch kein Contact-Tracing mehr stattfindet: "Und das ist ein bisschen gefährlich", so Neuwirth.

Auch Mikrobiologe Michael Wagner meldete sich auf Twitter zu Wort: "Kann mir jemand erklären, was an der Entscheidung, Dreifach-Immunisierte nicht mehr als Kontaktpersonen zu erfassen, evidenzbasiert ist? Auch 3x Immunisierte können sich infizieren (mit verringerter Wahrscheinlichkeit) und das Virus weitergeben."

Reich: "Es wird passieren"

Katharina Reich, Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit und GECKO-Leiterin verteidigte im "Ö1-Morgenjournal" die Regeln. Das Wort "Durchseuchung" mag sie nicht. "Das ist ein negativ behafteter Begriff, der Angst macht, aber es wird passieren. Omikron ist so ansteckend, dass wir nicht daran vorbeikommen. Es wird jenen passieren, die nicht ausreichend geschützt sind."

Von GECKO werde ein Lockdown als Notbremse zwar mitgedacht, aber das würde laut Reich nur das Problem verschieben. Die Expertin plädiert für mehr Eigenverantwortung. "Dort wo das Contact-Tracing nicht mehr funktioniert, muss der Mensch selbst ohne Behörde aktiv sein. Es wird den Behörden nicht mehr möglich sein, alle Kontakte zu erfassen bei so hohen Infektionszahlen."

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