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Geflügel ist so ungesund wie rotes Fleisch

Heute Redaktion
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Geflügelfleisch gilt als kalorienarm, als Proteinbombe und soll deutlich gesünder sein als rotes Fleisch. Doch ganz so einfach ist es offenbar nicht.

Während rotes Fleisch als ungesund verschrien und laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sogar krebserregend ist, kam Geflügel bisher recht glimpflich davon. Es wird gar als gesündere Alternative gehandelt.

Doch das stimmt nur bedingt, wie US-Forscher im "American Journal of Clinical Nutrition" berichten. Demnach wirkt sich der Verzehr von hellem Fleisch ebenfalls negativ auf den Cholesterinspiegel aus. Und zwar in gleichem Maße wie sein rotes Pendant.

Blut spricht Bände

Für die Studie hatte das Team von der University of California in San Francisco über 100 gesunde Männer und Frauen zwischen 21 und 65 Jahren in Gruppen aufgeteilt. Anschließend wurden sie gebeten, sich jeweils einen Monat lang drei verschiedenen Diäten zu unterziehen: einer mit rotem Fleisch, einer mit weißem Fleisch und einer ganz ohne Fleisch.

Am Anfang und am Schluss wurde den Teilnehmern Blut abgenommen. Der Vergleich der Proben brachte Überraschendes zutage. "Als wir die Studie planten, erwarteten wir, dass sich rotes Fleisch negativer auf den Cholesterinspiegel auswirken würde als Geflügel", erklärte Ronald Krauss vom Children's HoKrankenhaus Oakland Research Institute in der Mitteilung. Dies sei aber nicht der Fall gewesen.

Vielmehr entpuppten sich beide Fleischarten als gleich schädlich. Zu besseren Werten führte dagegen, wenn die Probanden auf pflanzliche Eiweißquellen zurückgriffen. Die Forscher fordern deshalb ein Umdenken. Sie halten den bisherigen Rat für überholt, wonach man zur Senkung des Cholesterinspiegels zu magerem Fleisch mit weniger gesättigten Fettsäuren greifen solle, also zu Geflügel statt zu rotem Fleisch.

(rfr/20 Minuten)