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Gegen die Angst vor dem Zahnarzt

Heute Redaktion
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Die Behandlung beim Zahnarzt ängstigt viele Menschen: Angenehme Musik kann ebenso helfen wie eine lokale Betäubung.
Die Behandlung beim Zahnarzt ängstigt viele Menschen: Angenehme Musik kann ebenso helfen wie eine lokale Betäubung.
Bild: Pixabay.com / Jarmoluk

Ist die Angst vor dem nächsten Besuch beim Zahnarzt groß, sollte reagiert werden. Viele Zahnmediziner haben besondere Behandlungsabläufe für Angstpatienten entwickelt. Sind diese nicht ausreichend, ist ein Besuch des Psychotherapeuten ratsam.

Unabhängig vom Alter ist der Zahnarztbesuch für viele Menschen in Österreich eine besondere Herausforderung. Sie haben Angst vor der Behandlung. Doch während viele durch gutes Zureden der geschulten Mediziner mit der Angst zumindest umgehen können, entwickeln andere eine regelrechte Phobie. Die Folgen sind gravierend, denn aus Angst suchen die Betroffenen oft über Jahre hinweg den Zahnarzt nicht auf.

Vor allem Erwachsene mittleren Alters haben häufig Angst vor dem Zahnarztstuhl. Der Grund hierfür liegt in der Vergangenheit. Etwa bis zum Ende der 1980er-Jahre wurden Kinder bei Zahnarztbehandlungen nicht betäubt, auch dann nicht, wenn abzusehen war, dass die Behandlung schmerzhaft ist. Die Schmerzen mussten geduldet werden. Diese Erfahrungen im Kindheitsalter haben sich festgesetzt und lösen bis heute bei vielen Patienten Angstzustände aus.

Offen mit der Angst umgehen

Wer Angst vor dem Zahnarzt hat, sollte prinzipiell offen damit umgehen und das Gespräch suchen. Die Zahnärzte in Österreich reagieren verständnisvoll und bauen hier auf eine enge Absprache mit den Patienten. Ein offenes Gespräch trägt dazu bei, dass die Patienten offener werden. Weiterhin kann nach Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden, die sanfter sind, aber trotzdem den gewünschten Erfolg mitbringen.

Grundsätzlich agieren Zahnärzte bei Angstpatienten sehr vorsichtig. So wird hier eher zur Betäubung gegriffen als es bei Patienten der Fall ist, die keine Angst vor dem Zahnarzt haben. Ansätze wie Hypnose oder Lachgas stehen in ausgesuchten Praxen ebenso zur Verfügung. Der Ansatz hinter diesen Behandlungslösungen ist einfach. Die Patienten erleben die Schritte der Behandlungen nicht unbedingt bewusst mit.

Musik kann helfen

Natürlich gibt es verschiedene Dinge, die beim Zahnarzt angsteinflößend sein können. Viele Patienten empfinden die Geräusche von Bohrer und Co als ausgesprochen unangenehm. In diesem Fall kann während der Behandlung das Hören von Musik helfen. Es gibt erste Zahnärzte, die in die Behandlungsräume Musikplayer integriert haben.

Die Musik wird über moderne Bluetooth-Kopfhörer abgespielt. Musik bietet Angstpatienten zwei Vorteile. Zum einen entspannt sie und zum anderen lenkt sie ab. Trotzdem besteht die Möglichkeit, den Zahnarzt auf eventuelle Schmerzen oder Unannehmlichkeiten aufmerksam zu machen.

Wichtig ist dabei, die richtige Musik zu hören. Musik kann einen sehr starken Effekt auf die Patienten haben, wenn sie richtig ausgewählt wurde. Sie kann den Patienten aber auch traurig machen, zum Weinen bringen, aber eben auch entspannen oder die Angst nehmen. "Untersuchungen haben ergeben, dass Entspannungsmusik vor allem instrumentale Musik ohne Gesang ist. Dabei sollte das Tempo bei 60 bis 80 Schlägen je Minute liegen, das entspricht in etwa einem gesunden Herzschlag. Wichtig ist außerdem, dass es nicht zu großen Änderungen im Tempo kommt, sondern der Rhythmus möglichst konstant ist", verraten die Fachleute von musiklux.de.

Viele Mediziner bauen hier auf Blues, der die Grundlage moderner Musik ist. Entstanden in den amerikanischen Südstaaten, bildete er die Grundlage für viele andere Musikrichtungen und weckte zudem immer Hoffnung.

Bietet die Zahnarztpraxis die Musik während der Behandlung nicht an, sollte nachgefragt werden. Per Smartphone oder MP3-Player lässt sich während der gesamten Behandlung die eigene Lieblingsmusik hören. Auch autogenes Training vor dem Zahnarztbesuch kann die Angst eindämmen. Sie hilft dabei, die Muskeln zu entspannen. Die Patienten wirken dadurch insgesamt lockerer und verkrampfen nicht so stark.

Lokale Betäubung verhindert unangenehme Schmerzen

Bei Angstpatienten ist es natürlich wichtig, dass sie möglichst keine negativen Erfahrung beim Zahnarzt machen. Daher setzen erfahrene Zahnärzte hier im Zweifelsfall auf eine Betäubung. Die lokale Betäubung sorgt dafür, dass das Gehirn die Schmerzen nicht registriert. Wer Angst vor der Spritze hat, kann die Stelle im Voraus mit einer Salbe oder einem Gel betäuben lassen, so dass der Einstich keine Schmerzen hinterlässt.

(ib)

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