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Gegen Sauftourismus: Mallorca setzt Privatdetektiv ein

Mallorca will dieses Jahr besonders hart gegen die zahlreichen Sauftouristen vorgehen. Dafür soll nun auch ein Privatdetektiv eingesetzt werden. 

Heute Redaktion
Die Zustände auf Mallorca seien inzwischen "alarmierend" und "unhaltbar", wie Hoteliers und Gastronomen berichten.
Die Zustände auf Mallorca seien inzwischen "alarmierend" und "unhaltbar", wie Hoteliers und Gastronomen berichten.
Clara Margais / dpa / picturedesk.com

Am 1. Juli hat die Hauptsaison auf Mallorca offiziell begonnen. Doch die Einheimischen haben schon jetzt genug von dem unangemessenen Verhalten der Partytouristen am Ballermann.

Deshalb soll nun ein Privatdetektiv eingesetzt werden, um Verstöße gegen das Anti-Sauftourismus-Gesetz anzuprangern, wie die "Mallorca Zeitung" berichtete. Dies verkündete der kommissarische Vorsitzende des Hoteliersverbands der Playa de Palma, José Antonio Fernández de Alarcón, in einem Interview mit dem Nachrichtensender "IB3". Derzeit befinde man sich noch in der Planungsphase. Wann genau es zu dem Einsatz kommen soll, ist also noch unklar.

Alkoholverbot wird ausgeweitet

Wie Hoteliers und Gastronomen berichten, seien die Zustände auf Mallorca inzwischen "alarmierend" und "unhaltbar". Seit April ist es deshalb rund um den Ballermann in vier weiteren Gebieten verboten, öffentlich Alkohol zu konsumieren, dafür zu werben oder ihn auszuschenken.

"Starke Ruhestörungen" unter Alkoholeinfluss sollen mit Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro bestraft werden. Der Verkauf von Alkohol in Supermärkten und an Kiosken wurde zischen 21.30 Uhr abends und 8 Uhr morgens teilweise verboten. Happy Hours, All-you-can-drink Angebote und organisierte Bartouren sind in den Regionen Playa de Palma, Magaluf und S’Arenal nicht mehr erlaubt. Zudem dürfen All-inclusive-Hotels in Playa de Palma, Magaluf und Sant Antoni nicht mehr als sechs Drinks pro Tag ausschenken.

812 Verstöße in neun Tagen 

Bereits im vergangenen Jahr wurde ein Privatdetektiv auf Mallorca eingesetzt. Im Sommer 2022 hatte der Ermittler innerhalb von neun Tagen 812 Verstöße mit Fotos und Videos dokumentiert – und das allein in drei Straßen, wie Fernández de Alarcón berichtete. Dabei handelte es sich unter anderem um Alkoholkonsum auf der Straße, Diebstähle, den Verkauf außerhalb der erlaubten Zeiten oder das Hütchenspiel. Während der Ermittlungsphase wurden außerdem neue illegale Aktivitäten wie der Straßenverkauf von Cocktails beobachtet. 

Zudem soll es Transferfahrzeuge vom Flughafen zur Playa de Palma geben, die den Urlaubern bereits auf dem Weg ins Hotel Bier anbieten. In keinem der festgestellten Verstöße soll es jedoch Ermittlungen durch die Ortspolizei gegeben haben. Deshalb wollen die Hoteliers ab diesem Jahr mithilfe des Privatdetektivs selbst Anzeigen erstatten.

"Versuchen es zumindest zu ändern"

Bei der Frage um die Zukunft des Tourismus handele es sich um eine gesellschaftspolitische Entscheidung, so der Verbandspräsident. "Wir versuchen es zumindest zu ändern. Wenn es nicht klappt, werden wir weitersehen. Aber wenn wir uns kollektiv dafür entscheiden, dass die Playa de Palma und Magaluf Rotlichtviertel sein sollen, dann wird es eben so sein."

Bereits im Jahr 2022 erklärte der Verband, dass man das Thema auch in den eigenen Häusern sehr ernst nehme: Alleine im Juli und August habe man 180 Touristen aus Hotels an der Playa de Palma werfen lassen. 

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