Politik

Gegenwind für Bierleins neues Team

Heute Redaktion
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Interimskanzlerin Brigitte Bierlein komplettierte Sonntagnachmittag ihr Regierungsteam – sechs Frauen, sechs Männer. Aber: Ein Minister sorgt für Aufregung.

Sonntag kurz nach 16 Uhr gab Kanzlerin Bierlein bekannt, dass ihr Übergangskabinett steht. Die Hälfte der Ministerien (Wirtschaft, Soziales, Bildung, Frauen, Umwelt) wird Frauen übertragen.

Einen Poker gab es bis zuletzt ums Innenministerium, nach Herbert Kickl unter besonderer Beobachtung. Das Amt übernimmt Wolfgang Peschorn, Leiter der Finanzprokuratur und damit der "Anwalt Österreichs". Bekannt geworden war er durch die Hypo Alpe Adria und Eurofighter. Bei Letzterem hatte er Airbus "Betrug" vorgeworfen, den Jethersteller im Namen der Republik geklagt.

Noch bevor Peschorn feststand, herrschte Verwirrung. Denn Oberösterreichs Landespolizeidirektor Andreas Pilsl war als neuer Minister bereits fixiert. Der war 2000 unter Innenminister Strasser ins Ministerium gekommen. Die Landespolizeidirektion bestätigte den Wechsel. Dann meldete sich FP-General Hafenecker zu Wort: "Der ÖVP ging es einzig und allein darum, dass das Innenministerium unbedingt wieder in schwarze Hände kommt." Peter Pilz kündigte für den Fall der Bestellung Pilsls einen weiteren Misstrauensantrag an. Ist nun hinfällig.

Aber: Auch Andreas Reichhardt, neuer Infrastrukturminister, sorgt für Wirbel. Der bisherige Generalsekretär im Ministerium ist ein Wegbegleiter von Heinz-Christian Strache, Burschenschafter und war 2008 mit Strache auf Fotos von Wehrsportübungen zu sehen. (red)