Life

Geh nach dem Duschen lieber nicht sofort ins Bett

Warmduscher, aufgepasst: Wer sich gern heiß abbraust, sollte danach mit dem Schlafengehen warten. Das zahlt sich aus.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Heißes Wasser auf dem Körper ist für viele Menschen eine reine Wohltat. 40 bis 42 Grad darf das Wasser für sie ruhig haben, das empfinden sie als angenehm. Für diese Duscher haben Forscher der University of Texas in Austin nun eine wichtige Botschaft.

Wie sie im Fachjournal "Sleep Medicine Reviews" schreiben, sollten Warmduscher einige Zeit verstreichen lassen, bevor sie ins Bett gehen. Dann schlafe man besser – das heißt schneller – ein.

Studien ausgewertet

Um die optimale Wartezeit zwischen einer heißen Dusche und dem Zubettgehen zu bestimmen, haben die Wissenschaftler um Shahab Haghayegh 13 Studien zu Schlafqualität und Wassertemperatur ausgewertet.

Unter anderem verglichen sie Parameter wie die Gesamtschlafzeit, die Schlafeffizienz oder die Zeitspanne, die zum Einschlafen genutzt wird. "Der einzige Weg, um genau zu bestimmen, ob der Schlaf tatsächlich verbessert werden kann, war, alle bisherigen Daten zu kombinieren und sie durch eine neue Linse zu betrachten", erklärt Haghayegh das Vorgehen in einer Mitteilung.

Klare Erkenntnis

Die Forscher kamen zu einem klaren Ergebnis: Wer nach der heißen Dusche ein bis zwei Stunden – im Idealfall rund 90 Minuten – wartet, sollte deutlich besser einschlafen und die Nacht hindurch auch besser schlafen können.

Der Grund: Ungefähr eine Stunde vor der gewohnten Schlafenszeit sinkt die Temperatur im Körperinnern. Etwa Mitte der Nachtruhe erreicht sie dann ihren Tiefpunkt. Eine passive Erwärmung rund 90 Minuten vor dem Zubettgehen stimuliere diesen Mechanismus.

Die warme Dusche sorge dafür, dass sich die Blutgefäße in Händen und Füßen weiten und die Durchblutung angekurbelt wird, so die Schlussfolgerung der Forscher. Der Körper transportiere Wärme ab, wenn im Körperinnern noch erhöhte Temperaturen herrschten. Das fördere das Einschlafen.

Kleines Aber

Obwohl Haghayegh und sein Team das Ergebnis für aussagekräftig halten, räumen sie ein, dass sie sich bei der Zeitangabe auf lediglich zwei Studien stützen.

Dabei sei die eine mit nur 36 Probanden im Durchschnittsalter von 77 Jahren durchgeführt worden, die an leichter bis mittelschwerer Demenz litten. Die andere Studie habe dagegen mit Menschen im Alter von durchschnittlich 36 Jahren stattgefunden, die ein Schädelhirntrauma erlitten hatten.

Sinnvoll seien die Erkenntnisse aber dennoch. Das sollen weitere Studien mit mehr Teilnehmern zeigen. (fee)