Jedes Jahr werden Studien, Untersuchungen und Umfragen in Auftrag gegeben. Zu viele davon würden "mit Steuergeld erstellt", jedoch "geheim gehalten", ärgern sich die Grünen Wien und nehmen die Stadtregierung in die Pflicht. Man vermute dabei ein Muster, heißt es in einer Aussendung.
So zeige die Evaluierung der Parkpickerl-Ausweitung "vermutlich", dass die reine Ausweitung ohne Reform erwartungsgemäß zu mehr Autofahrten innerhalb der neuen Parkpickerl-Bezirke geführt hat und zehntausende leere Parkplätze nicht für Begrünung oder andere Alternativen genutzt würden. Die "gelöschte" Machbarkeitsstudie Praterstraße zeige, dass die Straße umfassender umgestaltet werden könnte als aktuell geplant, heißt es weiter.
Und die "Supergrätzel-Studie" würde darlegen, dass sich die Bewohner des Volkertviertels überwiegend Bäume, Begrünung und Platz zum Gehen und Radfahren wünschen und wie das umzusetzen wäre. Es fehle an Transparenz: Bereits veröffentlichte Studien würden von der Website der Stadt Wien wieder gelöscht, Daten und Untersuchungen die in der Vergangenheit veröffentlicht wurden jetzt nur noch intern vorliegen.
Die Grünen fordern eine Veröffentlichung aller öffentlich finanzierten Studien. Im morgigen Gemeinderat wolle man nun eine dringliche Anfrage zum Thema stellen – konkret geht es um die Bereiche Innovation, Stadtplanung und Mobilität. "Stadträtin Sima beauftragt diese Studien ja nicht mit eigenem oder mit Parteigeld, sondern im Namen der Wiener. Aus unserer Sicht sind öffentlich finanzierte Studien grundsätzlich zu veröffentlichen", so Mobilitätssprecher Kilian Stark. "Es darf nicht vom 'good will' der Stadtregierung abhängig sein, ob die Wiener ihre eigenen Studien zu Gesicht bekommen. Es muss der Vergangenheit angehören, dass Journalisten Studien vor Gericht erstreiten müssen. Wir erwarten von der Stadtregierung ein Bekenntnis zur Transparenz und die Veröffentlichung aller im Auftrag der Stadt erstellten Studien!"