Ukraine

Gehört diese blockierte 140-Meter-Yacht Wladimir Putin?

In der Toskana ankert mit der "Scheherazade" eine der größten Privat-Yachten der Welt. Es wird vermutet, dass sie einem reichen Russen gehört.

Heute Redaktion
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    Die 140 Meter lange Superjacht "Scheherazade" – hier 2020 in Dubrovnik – liegt seit September in Carrara vor Anker und darf derzeit nicht auslaufen.
    Die 140 Meter lange Superjacht "Scheherazade" – hier 2020 in Dubrovnik – liegt seit September in Carrara vor Anker und darf derzeit nicht auslaufen.
    imago images/Pixsell

    Seit die 140 Meter lange, von der deutschen Lürssen-Werft in Bremen erbaute "Scheherazade" 2020 vom Stapel lief, rätseln Schiffsfans, wem die geschätzt 700 Millionen Dollar teure Jacht gehört. Bekannt ist laut "New York Times", dass das Schiff über zwei Helikopter-Landeplätze, einen abdeckbaren und in einen Dancefloor verwandelbaren Swimming-Pool, ein Gym und mehrere Luxuskabinen verfügt.

    Wem das Schiff – das zu den 14 größten privaten Yachten der Welt zählt – gehört, ist allerdings ein gut gehütetes Geheimnis. Laut dem Bericht mussten alle Crewmitglieder und Zulieferer eine Stillschweigeerklärung unterzeichnen. Im Hafen von Carrara südlich von La Spezia, wo die Superjacht derzeit vor Anker liegt, wurde sogar das Namensschild abgedeckt und die Jacht mit einem Sichtschutz vor neugierigen Blicken geschützt.

    Unter der Flagge der Cayman Islands

    Spekulationen über den mysteriösen Besitzer schießen ins Kraut. Die Rede ist von einem Scheich oder einem russischen Oligarchen – und von Wladimir Putin selbst. Dieses Gerücht soll zumindest unter Mitarbeitern der Werft kursiert sein, auch in Carrara werde in der Bevölkerung nur von "Putins Schiff" gesprochen.

    Guy Bennett-Pearce, der Kapitän der "Scheherazade", bestreitet allerdings, dass Putin der Besitzer ist oder sich jemals auf dem Luxus-Schiff befunden habe. "Ich habe ihn nie gesehen oder getroffen", sagte er gegenüber der Zeitung. Er schloss nicht aus, dass es sich um einen russischen Oligarchen handle, bestritt aber, dass der Besitzer auf einer Sanktionsliste stehe. Offiziell wird der Besitzer als Bielo Assets angegeben, ein auf den Marshall-Inseln registriertes Unternehmen. Die "Scheherazade" fährt unter der Flagge der Cayman Islands.

    Kapitän musste Papiere aushändigen

    Nun wollen die italienischen Behörden genau überprüfen, wer der wirkliche Besitzer ist. Bereits am Freitag waren Ermittler der Finanzpolizei an Bord gekommen, um Schiffspapiere zu überprüfen, und Bennett-Pearce wurde gezwungen, am Dienstag weitere Dokumente auszuhändigen. "Ich hatte keine Wahl", sagt er. Die Beamten würden "sehr genau und auf jeden Aspekt" hinsehen. Er gibt sich aber zuversichtlich, dass sich alles aufklären werde.

    Laut der "Daily Mail" soll die Jacht allerdings unter dem Management des in Monaco domizilierten Unternehmens Imperial Yachts stehen, welches sich auch um die kürzlich in La Ciotat bei Marseille beschlagnahmte "Amore Vero" von Igor Iwanowitsch Setschin, dem Vorstandsvorsitzenden von Rosneft, kümmerte. Imperial Yachts wird von CEO Jewgeni Kochman geleitet, die sich laut Insidern um 90 Prozent der Luxusjachten reicher Russen kümmert.

    Die Putins Besitz zugerechnete "Graceful" war bereits zwei Wochen vor Beginn des Krieges aus einem deutschen Hafen ausgelaufen und soll nun in Kaliningrad ankern.

      Bereits seit dem 24. Februar dringt die russische Armee in die Ukraine vor. Moskau hat für den 9. März neue Korridore angekündigt.
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      SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com
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